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Emmaus Niesky wird zum Gesundheitszentrum

Das in diesem Jahr in Kraft getretene Krankenhausstrukturgesetz soll eine gut erreichbare Versorgung der Menschen vor Ort und hohe Qualität der medizinischen Versorgung durch Spezialisierung garantieren, gleichzeitig die Notfallversorgung stärken und für genügend Pflegepersonal am Krankenbett sorgen. In Niesky soll das gelingen, indem das Emmaus zum Gesundheitszentrum weiterentwickelt wird.
Das Emmaus-Krankenhaus bleibt nicht nur erhalten, es soll zum Gesundheitszentrum ausgebaut werden. Foto: Keil

Das Emmaus-Krankenhaus bleibt nicht nur erhalten, es soll zum Gesundheitszentrum ausgebaut werden. Foto: Keil

Das Krankenhaus mit 100 Betten und einem hohen Anteil an Notfallbehandlungen, das in einer Region mit einem hohen durchschnittlichen Lebensalter der Bevölkerung liegt, wird einem Konzept der AOK Plus und der Ev.-Luth. Diakonissenanstalt Dresden folgend sukzessive zu einem lokalen Gesundheitszentrum mit dem Krankenhaus als Kernstück ausgebaut. Die stationäre Versorgung bleibt erhalten. Die Kapazitäten sollen über mehrere Jahre an den künftigen Bedarf angepasst und ambulante Strukturen aufgebaut werden. Damit sollen niedergelassene Fach- und Hausärzte dabei unterstützt werden, der sich abzeichnenden Unterversorgung im ambulanten Bereich zu begegnen. Die ambulante Versorgung wird beispielsweise durch ein Medizinisches Versorgungszentrum (MVZ) am Krankenhaus sowie ein Patienteninformationszentrum verstärkt. Zielstellung ist es, künftig die Notfallversorgung in einer zentralen ambulanten Anlaufstelle sicherzustellen. „Wir wollen gemeinsam mit unseren Partnern in Niesky und Dresden einen Beitrag für die langfristige Sicherstellung einer hochwertigen und wohnortnahen Versorgung in der Region leisten,“ erläutert Rainer Striebel, Vorsitzender des Vorstandes der AOK Plus als Kostenträger des Projekts und stellt heraus: „Bei Veränderungen in der Krankenhauslandschaft denken viele zuerst an Bettenabbau oder gar Schließung von Standorten. Das ist es eben nicht, was wir wollen. Niesky wird zeigen, dass gute medizinische Versorgung auch fernab der Ballungszentren organisiert werden kann, wenn sich die Akteure im Gesundheitswesen zusammentun, nach neuen Wegen suchen und im Interesse der Patienten vorhandene Ressourcen sinnvoll organisieren.“ Das Emmaus war erst 2015 von der Ev.-Luth Diakonissenanstalt Dresden übernommen worden und soll jetzt durch die Umstrukturierung zukunftsfähig gemacht werden. „Mit dem Krankenhaus Emmaus Niesky stellen wir für die Bevölkerung in und um Niesky eine zuverlässige, qualitativ hochwertige und wohnortnahe Versorgung sicher“, führt Dr. Matthias Schröter aus. Der Verwaltungsdirektor der Diakonissenanstalt Dresden betont, dass dies nur mit einer guten Vernetzung zu den niedergelassenen Ärzten möglich ist. „Damit verbunden ist aber auch die Herausforderung“, so Schröter weiter, „Antworten auf die Engpässe in der ambulanten Versorgung zu finden, die sich für die Zukunft abzeichnen. Das Projekt, in das wir die Ressourcen und Kompetenzen der Diakonissenanstalt Dresden einbringen können, ist ein Ansatz, die medizinische Versorgung im ländlichen Raum langfristig zu sichern.“


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