Bis zu 220 Euro geschenkt bekommen und danach weiter Geld sparen? Das geht mit dem Stromspar-Check. Der ist kostenlos und relativ einfach gemacht: Anmelden, Termin mit dem Stromsparhelfer ausmachen und schon kann‘s losgehen. Eine Bedingung muss man aber erfüllen.
„Wir beraten Bürger, die Sozialleistungen beziehen, kostenlos zum Thema Energieverbrauch“, sagt Frank Fuchs. Er ist Prokurist bei Sapos in Görlitz. Die Beratung wird individuell auf die Teilnehmer zugeschnitten, ist kostenlos und für die Nutzer ohne viel Aufwand realisierbar. „Man muss keine Angst haben, dass unsere Stromsparhelfer in die Wohnung kommen und versuchen, einem neue Elektrogeräte anzudrehen oder zum Wechsel des Stromanbieter zu überreden“, so Fuchs. Es gehe vielmehr um die vielen kleinen Sparmöglichkeiten.
Zum Beispiel beim Thema Stand-By. Mit ein paar einfachen abschaltbaren Steckdosen und Verteilerleisten lässt sich viel Geld sparen. „Diese kleinen Helfer bekommen die Teilnehmer von uns gestellt. Insgesamt gibt’s Artikel im Wert von bis zu 70 Euro geschenkt“, erklärt Fuchs. Das können neben den abschaltbaren Steckdosen auch stromsparende LED-Lampen sein, die die Glühbirnen ersetzen. Oder ein simples Kühlschrankthermometer. „Die optimale Temperatur sollte im Kühlschrank 7 Grad betragen, im Gefrierfach -18 Grad. Alles darüber hinaus ist unnötig und verbraucht unnötig Energie.“
Überhaupt lässt sich beim Kühlschrank ordentlich sparen. „Wir haben bei unseren Checks schon Kühlschränke gemessen, die pro Jahr einen Verbrauch von 6000 Kilowattstunden hatten“, erzählt Fuchs. Das ist es dann mit dem Kühlschrankthermometer nicht mehr getan. Deswegen bekommen Stromspar-Check-Teilnehmer einen Gutschein über 150 Euro, wenn sie sich für den Kauf eines neuen Kühlschranks entscheiden. Der Gutschein wird nicht auf SGB-II-Leistungen (Hartz IV) angerechnet. Natürlich ist das keine Pflicht, wer seinen alten Kühlschrank behalten will, kann das tun. Und auch beim Wasser lässt sich oft sparen, weswegen die Stromsparhelfer beispielsweise auch wassersparende Duschköpfe im Gepäck haben.
Mehr Reichweite
Damit noch mehr Menschen auf die Aktion aufmerksam werden, geht Sapos jetzt in die „Werbeoffensive“. Frank Fuchs: „Wir haben im Landkreis bisher rund 1600 Checks durchgeführt, wir glauben aber, dass wir viele Menschen noch nicht erreicht haben.“ Deswegen will man jetzt auf verschiedenen Veranstaltungen auf das Angebot aufmerksam machen, arbeitet dazu unter anderem mit Bürgerräten, sozialen Einrichtungen und Vermietern zusammen. In Wohnhäusern sollen außerdem Aushänge auf den Stromspar-Check hinweisen.
So funktioniert’s
Großen Aufwand müssen die Teilnehmer nicht fürchten. Im Prinzip reicht ein kurzes Gespräch. „Man muss nur bei uns anrufen und wird dann mit einem Stromspar-Helfer verbunden“, sagt Fuchs. Dann wird ein erster Termin ausgemacht, bei dem zwei Stromspar-Helfer in die Wohnung kommen und nach Einsparpotenzial suchen. Dabei werden zum Beispiel die Stand-By-Ströme der Geräte gemessen und die Lampen unter die Lupe genommen. Auch der Verbrauch des Kühlschranks wird gemessen, das Messgerät bleibt dazu 48 Stunden in der Wohnung. „Das ganze dauert etwa eine bis anderthalb Stunden. Danach wird ein zweiter Termin ausgemacht, bei dem die Stromspar-Helfer Energie- und Wassersparartikel installieren.“ Sparen lassen sich so im Jahr rund 100 bis 150 Euro an Energiekosten, schätzt Frank Fuchs. Teilnahmeberechtigt sind Haushalte, die über ein nur geringes Einkommen verfügen, das sind vor allem Bezieher von Arbeitslosengeld II, Sozialhilfe, Wohngeld sowie Inhaber von lokalen Sozialpässen. Aber auch Familien, die einen Kinderzuschlag erhalten oder Menschen mit einer geringen Rente können das kostenlose Angebot nutzen, ebenso wie alle Haushalte, deren Einkommen unter dem Pfändungsfreibetrag liegt.
Über den Stromspar-Check
Angesichts stetig steigender Energiepreise ist die bundesweite Aktion Stromspar-Check gerade für einkommensschwache Haushalte ein erster Schritt aus der Energiearmut. Seit 2009 sind in mittlerweile mehr als 100 Städten und Gemeinden geschulte Stromsparhelfer im Einsatz. Die ehemals Langzeitarbeitslosen geben Beziehern von Arbeitslosengeld II, Sozialhilfe oder Wohngeld „auf Augenhöhe“ praktische Tipps, um so den Strom- und Warmwasserverbrauch zu reduzieren. In rund 70000 Haushalten haben die Stromsparhelfer über 800000 kostenfreie Energie- und Wassersparartikel eingebaut und so Hilfe zur Selbsthilfe geleistet. Der Deutsche Caritasverband und der Bundesverband der Energie- und Klimaschutzagenturen Deutschlands (eaD) wollen damit Haushalten mit geringem Einkommen helfen, ihr knappes Budget und gleichzeitig das Klima zu schützen. Finanziell unterstützt wird das Angebot aus Mitteln der Nationalen Klimaschutzinitiative des Bundesumweltministeriums.
Kontakt:
SAPOS gGmbH
Heilige-Grab-Straße 69
02828 Görlitz
Tel.: 03581/318890
sapos@sapos-goerlitz.de