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Ein Schritt in die richtige Richtung

Die Öffnung des Einzelhandels kam mit der neuen Corona-Schutzverordnung nicht. Für viele heißt es weiter darben. Wir sprachen mit einem Görlitzer Händler.
Stefan Wenzel kann sein Görlitzer Sportgeschäft jetzt wieder für Kunden öffnen, wenn auch nur nach Terminvereinbarung. Foto: T. Keil

Stefan Wenzel kann sein Görlitzer Sportgeschäft jetzt wieder für Kunden öffnen, wenn auch nur nach Terminvereinbarung. Foto: T. Keil

Die Terminanfragen kamen am Montag zuhauf. Da aktuell Click & Meet im Landkreis erlaubt ist, Geschäfte also nach Terminvereinbarung Kunden empfangen dürfen, wollten viele Stammkunden im Muskelkater in Görlitz vorbeischauen. »Für diese Woche haben wir schon viele Termine vergeben«, sagt uns Inhaber Stefan Wenzel Montagmittag. Er hätte sich wie viele seiner Kollegen sicher gewünscht, mit entsprechenden Hygienekonzept wieder öffnen zu dürfen, sieht Click & Meet und den jetzt aufgestellten Stufenplan aber als Schritt in die richtige Richtung. Das Buchläden jetzt zur Grundversorgung gehören und anders als andere Geschäfte unabhängig von Inzidenzwerten öffnen dürfen, ist für ihn auf den ersten Blick allerdings nicht ganz nachvollziehbar. Schließlich ist die Infektionsgefahr in einem Buchladen keine andere als in einem Sportgeschäft. »Für den einen ist das Buch Grundversorgung, für den anderen der Laufschuh«, sagt Wenzel. Großer Groll schwingt dabei bei ihm aber nicht mit. »Ich möchte den Job der Politiker nicht machen und diese Entscheidungen treffen müssen.« Trotz langer Schließung ist er mit seinem Laden nicht in eine existenzbedrohende Lage geraten. Zwar sind Umsätze weggebrochen, aber vor allem die Stammkunden haben die Treue gehalten, die Ware wurde dann eben verschickt und konnte ab 15. Februar abgeholt werden. Ideal ist das natürlich trotzdem nicht. »Wir sind ein Fachgeschäft, wir wollen beraten. Das geht vor Ort eben besser als am Telefon oder mit langen Texten per Mail«, sagt Stefan Wenzel. Unklar ist für ihn auch noch die Frage der Coronatests. Er muss seinen Mitarbeitern ab
22. März wöchentlich eine kostenlose Möglichkeit zum Testen einräumen. »Ich werde versuchen, Selbsttests zu kaufen«, sagt Wenzel. Ob die allerdings auch ausreichend erhältlich sind, ist derzeit unklar. Alternativ geht’s für die Mitarbeiter in eines der Corona-Schnelltestzentren.


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