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E-Schiff am Berzi angekommen

Hagenwerder. Sie ist 32 Meter lang, über 6 Meter breit und bietet Platz für 200 Personen. Die MS Berzdorf ist Anfang August an ihrem Bestimmungsort angekommen und soll noch im August den Fahrbetrieb auf dem Berzdorfer See aufnehmen.

In der Nähe von Magdeburg ging’s vom Wasser auf die Straße und dann über die A2, A10 und A13 an Berlin vorbei über Cottbus und Bad Muskau bis Hagenwerder.  Foto: Boats & Friends GmbH

In der Nähe von Magdeburg ging’s vom Wasser auf die Straße und dann über die A2, A10 und A13 an Berlin vorbei über Cottbus und Bad Muskau bis Hagenwerder. Foto: Boats & Friends GmbH

Bild: Boats & Friends GmbH

Für ihr zweites Leben auf dem Berzdorfer See (das Schiff ist 1969 gebaut und fuhr bis vergangenes Jahr als Ausflugsschiff im Sauerland) musste die MS Berzdorf schon einiges an Strecke zurücklegen. In einer Werft in Bonn-Mondorf wurde das Schiff mit einem vollelektrischen Antrieb ausgestattet. Dann sollte es ursprünglich auf Wasserstraßen nach Dresden gehen. Doch den Plan verwarf man aufgrund des niedrigen Wassers der Elbe und der angespannten Baustellensituation auf der A4 und am Tunnel Königshainer Berge wieder. Die Werft, die für den Transport verantwortlich ist, entschied sich letztendlich für den Wasserweg bis Königs Wusterhausen bei Berlin. »Der von uns selbst durchgeführte Innenausbau wurde in der dort befindlichen Hafenanlage auch sofort gestartet, um den ohnehin schon verschobenen Start-Termin nicht länger hinauszuziehen«, sagt Eigentümer Stefan Menzel.

 

Für den Weitertransport auf der Straße braucht es Transport- und Ausnahmegenehmigungen. Die gab’s für Königs Wusterhausen aber nicht. Als ging’s zunächst auf dem Mittellandkanal zurück Richtung Magdeburg. Am 31. Juli wurde das Schiff von zwei Kränen auf eine Lkw geladen und machte sich auf die Fahrt Richtung Berlin. Über die A2, A10 und A13 ging es an Berlin vorbei über Cottbus und Roggosen bis Bad Muskau. Dort gab’s dann einen ungeplanten Stopp. Eigentlich sollte auf einem Parkplatz Halt gemacht werden, da der Schwerlasttransport nur zwischen 22 Uhr und 6 Uhr fahren darf. »Aufgrund der Aus- und Abmaße des Schwerlastzuges gelang es jedoch nicht, den Transport von der Straße zu rangieren. Da dieser nach 6 Uhr nicht mehr fahren darf, steht er nun auf der K 8478 zwischen Tankstelleneinfahrt und Ortseingang Bad Muskau«, teilte die Polizei mit. Die Straße musste gesperrt werden, bis der Transport weiterfahren durfte.

 

Schon in Bad Muskau hatten sich Schaulustige versammelt. Und die bekamen auch auf dem Rest der Strecke bis zum Hafen in Hagenwerder noch einiges zu sehen. So etwa in Reichenbach, wo die Transporteure das Schiff mit einem Abstand von circa drei Zentimetern an einer Hauswand vorbei manövrierten. Gegen 3 Uhr am Mittwochmorgen (2. August) war das Ziel dann erreicht und das Schiff wurde von zwei Kränen eingewassert. Die Schiffstaufe mit anschließender Jungfernfahrt ist für den 19. August geplant. Bis dahin müssen noch einige Arbeiten erledigt werden. Neben der Fertigstellung des Innenausbaus und der Möblierung muss auch die Überdachung des Oberdecks noch aufs Schiff.


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