

Vor 14 Tagen berichteten wir erstmals von Konstanze Schaaf und ihrem Sohn Max. Die Familie aus Großschönau kann seit einiger Zeit nicht mehr sicher in ihrem Auto fahren. Denn Max neuer Rollstuhl passt nicht richtig in das Familienauto, einen VW Caddy. Max ist 16 Jahre alt und geistig und körperlich schwerstbehindert. Er ist ständig auf seinen Rollstuhl angewiesen. Also muss ein neues Auto her. Doch die Anschaffung kann sich die 44-Jährige alleine nicht leisten. Sie arbeitet 30 Stunden pro Woche in der Verwaltung eines Pflegedienstes. Ist sie auf Arbeit, besucht Max eine Förderschule. Ansonsten kümmert sie sich rund um die Uhr um ihren Sohn. Allein in der Nacht bedeutet das mehrmaliges Aufstehen, da Max oft wach wird. Also musste ein anderer Weg gefunden werden, um die Finanzierung zu ermöglichen. Von den Krankenkassen bekommt Konstanze Schaaf hier keine Unterstützung, es gibt weder einen Zuschuss für das neue Auto noch für den Umbau, der ebenfalls mehrere tausend Euro kostet. Die AOK teilte auf unsere Nachfrage mit, dass »die Gesetzlichen Krankenkassen nicht zur Finanzierung herangezogen werden können. Aufgabe der GKV sei die Wiederherstellung der Gesundheit und damit die Sicherung der selbständigen Lebensweise. Dies beziehe sich jedoch nur auf die Grundbedürfnisse des täglichen Lebens wie Gehen, Nahrungsaufnahme oder elementare Körperpflege. Der behindertengerechte Umbau eines Autos schaffe zwar einen mittelbaren Ausgleich, stelle aber kein Grundbedürfnis dar.« 70 Stiftungen hat Konstanze Schaaf ebenfalls angeschrieben und um Unterstützung gebeten. 69 Mal bekam sie eine Absage. Eine Stiftung hat zugesagt, sie mit einem niedrigen vierstelligen Betrag zu unterstützen, wenn der Kauf eines neuen Autos zustande kommt. Zwanzig Zentimeter mehr misst der neue Rollstuhl. Eigentlich keine große Sache, im extra umgebauten Auto aber ein Problem. Denn die Standfläche ist auf den alten Rollstuhl zugeschnitten. Der neue steht auf der Ladefläche schräg und kann nicht so gesichert werden, wie es eigentlich gedacht wäre. Ohne den neuen Rollstuhl wäre es aber nicht gegangen. Max war im Oktober 2018 an der Hüfte operiert worden. Das war nötig, damit er überhaupt weiterhin in einem Rollstuhl sitzen kann. Seitdem trägt er ein Korsett, es soll die Hüfte entlasten. Doch damit hätte Max nicht mehr in den alten Rolli gepasst. Zuerst dachte Konstanze Schaaf an einen neuen Umbau des Autos, war deswegen in einer Werkstatt. »Dort wurde mir gesagt, das ein weiterer Umbau nicht möglich ist«, erzählt sie. Gewissermaßen als letzte Hoffnung hatte die Großschönauerin eine Spendenkampagne ins Leben gerufen. Dank der Berichte des WochenKuriers und anderer Medien wie beispielsweise der Sächsischen Zeitung kam Bewegung in die Sache. Inzwischen sind über 3400 Euro eingegangen. Die Spendenbereitschaft ist groß. So hat beispielsweise der Johanniter-Kindergarten den Erlös seines Sommerfestes gespendet. Auch die Arbeitskollegen haben schon gesammelt. Auf der Spendenseite heißt es in den Kommentaren unter anderem "An alle, die den Aufruf sehen, öffnet euer Herz und helft Konstanze und ihrem Sohn, wir kennen beide persönlich, sie haben eure Hilfe verdient" und "Wir kennen Max und seine Mama persönlich… bitte helft, wenn ihr könnt. Die beiden haben‘s echt verdient."