

»Wo auch sonst?«, kommentierten die Vier Finsterwalder Sänger zur offiziellen Eröffnung mit Bürgermeister Jörg Gampe. 14 Chöre und zwei Kinderchöre brachten die die Schönheit und emotionale Wirkung von Gesang zur Geltung. Wie der Finsterwalder Frauenchor leben alle ihr Liedgut. »Freiheit ist das Einzige was zählt, dazu gehört die Freiheit des Singens«, brachte der »Freie Chor Velten 1887« e.V. mit seinem Programm mit vertrauten und neuen, aufregenden Klängen das Anliegen des Chorfestivals stimmlich gekonnt auf den Markt zu den Besuchern. Chorleiter Paul Reichelt-Ritter, der mit dem Männerchor »Einigkeit« Finsterwalde in das Chorfestival am Sonnabend gestartet war, machte als Moderator und stellvertretender Vorsitzender des Brandenburger Chorverbandes mit den mehr als vierhundert Stimmen von Chören aus Brandenburg zwischen Forst und Kittlitz bekannt. Mit besonders großer Freude konnte er den Chor Elpa aus der Finsterwalder Partnerstadt Salaspils in Lettland ankündigen. Sängerinnen des Finsterwalder Frauenchores von Karin Schadock konnten den Auftritt kaum erwarten, denn sie waren schon in Salaspils zu Gast und wissen, dass in Lettland das ganze Volk mit Begeisterung singt. Das brachte der Chor Elpa, was so viel wie Atem heißt, mit großem Atem und viel Temperament zu den Zuhörern. Besonders viel Beifall gab es, als die 32 Sängerinnen und Sänger unter leidenschaftlicher Stabführung von Dirigent Ainars Meness in ihrer Heimatsprache das bekannte Finsterwalder Sängerlied intonierten.
Daraus entstand sich für die Organisatoren des Chorfestivals die gute Idee, das Finale am Sonnabend mit dem gemeinsamen Singen umzugestalten. Statt des angekündigten neuen Festivalliedes als Auftragskomposition, das zuvor wohl schon von den Chören nicht so begeistert angenommen worden war und für das Publikum neu gewesen wäre, durften zur Freude der Marktbesucher die Salaspils-Sänger und Sängerinnen noch einmal auf die Bühne und gesungen wurde gemeinsam das bekannte »Wir sind die Sänger von Finsterwalde«. Übrigens fühlten sich die Salaspils- Besucher sehr wohl in der Sängerstadt, wie sie betonten.
Gelungen war am Festival-Wochenende die Verbindung des Chorfestivals mit der Sommerparty der Kreismusik- und Kunstschule »Gebrüder Graun« und der 75. Offenen Bühne für Solistinnen und Solisten, dem Konzert der Brauhaus Session Band mit abschließender Disco und die das Chorfestival begleitende Genussmeile unter Regie vom Brauhaus sowie die Angebote vom »Fidelen Castro«. Schon jetzt lud Bürgermeister Jörg Gampe zum Chorfestival 2026 am zweiten Juniwochenende ein.
Keine Punkte konnte die Sängerstadt mit dem überschaubaren Publikumszuspruch beim Chorgesang einsammeln. Das mag am heißen Wetter auf dem Markt mit viel Sonne gelegen haben, sollte den Organisatoren aber vielleicht auch eine Mischung mit anderen musikalischen Einlagen empfehlen. Zum Abschluss des Festivals zeigten die Kinderchöre am Sonntagvormittag, dass der Gesang auch an den Grundschulen der Stadt lebt. Der beliebte Chor »Lebensfroh« mit Menschen mit Beeinträchtigung unter Leitung von Karin Melzer lockte auch in der Sonntagsmittagshitze viele Freunde vor die Bühne, bevor die Burleske »Wir sind die Sänger von Finsterwalde« noch einmal die Entstehung des Liedes veranschaulichte.