

Begonnen haben beide vor 22 Jahren mit E-Dart. »Das war früher gängig, ein einfacher Einstieg«, erinnert sich Robert Rolle. Erst ab 2015 haben sich die beiden Spieler intensiv mit Steeldart beschäftigt. Damals zeichnete sich schon ab, dass man in Zukunft nur im Steeldart erfolgreich und professionell spielen kann.
Auch finanziell und zeitlich ist ein schneller Erfolg schwierig. Startgelder müssen gezahlt werden, dafür muss man arbeiten, um damit wieder zu wenig Zeit für das Training zu haben.
Die Bautzener haben sich für einen Mittelweg entschieden. »Jetzt spielen wir beides, in verschiedenen Spielklassen, Steeldart in der 1. Bundesliga. Eines unserer Ziele, welches wir jahrelang verfolgten, war es, einmal mit den Besten der Welt vor den Dartautomaten in Las Vegas zu stehen«, sagt Ralf Augsten. Dafür muss man allerdings Deutscher Meister sein. Mit verschiedenen Teams haben sie es jahrelang versucht, ohne den gewünschten Erfolg. Vor zwei Jahren einigten sie sich auf einen letzten Versuch und bildeten mit neuen Leuten eine Mannschaft. Im Juli 2024 hat dann bei den Deutschen Meisterschaften für ihre Mannschaft »Mind Games« alles gepasst.
Der Trip in die Spielermetropole war eine tolle Erfahrung. Alles sei weiter, bunter, lauter. Selbst die Trefferbereiche auf der Scheibe der Dartautomaten sind dort größer. Für Amerikaner ist dieses Turnier ein wichtiges Event. »Gegen eine solche Vielzahl von Klassespieler anzutreten ist nochmal etwas anderes. Sportlich hat sich die Fahrt auf jeden Fall gelohnt. Unschlagbar war der Unterhaltungswert des Gesamtpaketes, gerade, wenn man vom flachen Land kommt«, erzählt Ralf Augsten.
Als Deutscher Meister bekommt man Flug, Hotel und etwas Taschengeld, sodass keine größeren Geldbeträge aus der eigenen Tasche bezahlt werden mussten. Durch die beiden dritten Plätze im Doppel und im Teamwettbewerb konnte auch ein Preisgeld gewonnen werden.
Ob sie es noch einmal schaffen dorthin zu kommen, wissen sie nicht. »Eine Idee für die Einlaufmusik im ‚Ally Pally‘ habe ich schon. Aber der Titel bleibt mein Geheimnis«, scherzt Robert Rolle, der im Traum schon Steeldarts in London wirft und jetzt weiß, Träume können wahr werden.
Lange fristete das Dartspiel in Deutschland ein Schattendasein. Mittlerweile boomt besonders die Steeldart-Szene. Die Mitgliederzahlen der Vereine steigen. Die Leistungsdichte bei Turnieren wird immer größer. Auch der Nachwuchs ist interessiert. Das hat sich auch in der Region herumgesprochen. Nach der Premiere 2024 will der Kreissportbund Bautzen die Sportart Darts im Landkreis weiter in den Vordergrund rücken.
In Zusammenarbeit mit dem Kirschauer Heimatverein der beiden Sportler, den DC »Black Cherrys«, wird die diesjährige Kreis-Dartsmeisterschaft organisiert. Das Turnier findet am 7. Juni ab 11 Uhr in der Körsehalle Kirschau statt. Spieler, die noch kein Mitglied in einem Dartsverein sind, müssen sich über das Qualifikationsturnier am 31. Mai den Startplatz sichern. Anmeldungen sind bis 24. Mai unter darts@sportbund-bautzen.de möglich.
Mehr Infos gibt's hier.