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Wirtschaftsmotor Museum

Hoyerswerda. Das ZCOM Zuse-Computer-Museum zeigt auf, wie sich Kultur rechnet.

Zwei Teilnehmer des Feriencamps im ZCOM präsentieren ihr selbstgebautes »Smartboot«.

Zwei Teilnehmer des Feriencamps im ZCOM präsentieren ihr selbstgebautes »Smartboot«.

Bild: Fabian Specht/ZCOM-Stiftung

Dass Museen für unsere Gesellschaft einen unschätzbaren Wert haben, ist unbestritten. Doch bislang wurde ihr Beitrag fast ausschließlich aus ideeller Sicht bewertet. In Zeiten knapper öffentlicher Kassen rückt jedoch zunehmend eine andere Frage in den Fokus: Zahlen sich Museen auch ökonomisch aus?

Eine aktuelle Studie des Instituts für Museumsforschung der Stiftung Preußischer Kulturbesitz in Zusammenarbeit mit der ICG Integrated Consulting Group liefert nun eine fundierte Antwort. Die Studie zeigt Museen erstmals als wirtschaftlich relevante Standortfaktoren mit konkretem Nutzen für Bildung, Tourismus und regionale Entwicklung. Sie belegt den wirtschaftlichen Fußabdruck der rund 7.000 Museen in Deutschland: Mit 9,4 Milliarden Euro Wertschöpfung im Jahr 2023 trugen sie maßgeblich zum Bruttoinlandsprodukt bei. Öffentliche Investitionen von 5,6 Milliarden Euro erzielten dabei einen Rückfluss von durchschnittlich 1,70 Euro pro investiertem Euro. Museen zahlen sich also nicht nur kulturell, sondern auch wirtschaftlich aus. Sie stärken Wertschöpfung, Einkommen, Kaufkraft, Beschäftigung und generieren touristische Einnahmen.

Wie stark solche Effekte im lokalen Kontext wirken können, zeigt exemplarisch das ZCOM Zuse-Computer-Museum in Hoyerswerda. Als Technik- und Geschichtsmuseum mit dem Schwerpunkt Digitalisierung und gesellschaftlichem Wandel verbindet das ZCOM regionale Identität mit zukunftsweisender Bildung.

Vor allem in ländlichen Regionen wie der Lausitz entfalten Einrichtungen wie das ZCOM durch Ausstellungen, Bildungsangebote, Kooperationen und touristische Anziehungskraft eine vielfältige Wirkung.

Mit Formaten wie dem Zuse-Camp, einem mehrtägigen MINT-Ferienprogramm des ZCOM-Fördervereins, werden etwa gezielt technisches Verständnis, Teamwork und Kreativität bei Jugendlichen gefördert.

»Die Verbindung von Technik, Bildung und Teilhabe macht das ZCOM zu einem Leuchtturmprojekt in der Region. Gerade in einer Stadt wie Hoyerswerda sind Institutionen wie das ZCOM unverzichtbar. Eines unserer besonderen Qualitätsmerkmale ist die enge Zusammenarbeit mit lokalen Unternehmen und Vereinen. Diese Partnerschaften fördern nicht nur den wirtschaftlichen Austausch und die Fachkräftebindung, sondern bringen auch Menschen zusammen, eröffnen Raum für neue Ideen und machen das ZCOM zu einem aktiven Motor in der Region«, betont Museumsleiterin Peg Koedel.


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