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Vom »Grünen Saum« lernen

Hoyerswerda. Nicht umsonst ist der »Kommunale Entwicklungsbeirat Grüner Saum« unter den Finalisten des Sächsischen Beteiligungspreis 2024. Das Projekt zeigt vorbildlich: So kann Bürgerbeteiligung gehen.
Mit dem»Grünen Saum« soll ein 20 Kilometer langer Erlebniswander- und Fahrradweg in und um Hoyerswerda entstehen. Zur Weiterentwicklung und Planung dieses Naherholungsgürtels gründete sich 2023 der KEB im Rahmen des Modellprojektes »Gemeinsam vor Ort Zukunft gestalten – Kommunale Entwicklungsbeiräte«. Grafic Recording zum KEB: © AntjeDennewitz

Mit dem»Grünen Saum« soll ein 20 Kilometer langer Erlebniswander- und Fahrradweg in und um Hoyerswerda entstehen. Zur Weiterentwicklung und Planung dieses Naherholungsgürtels gründete sich 2023 der KEB im Rahmen des Modellprojektes »Gemeinsam vor Ort Zukunft gestalten – Kommunale Entwicklungsbeiräte«. Grafic Recording zum KEB: © AntjeDennewitz

Sich gleichberechtigt und auf Augenhöhe einbringen können, das ist das Ziel des Kommunalen Entwicklungsbeirates (KEB). Ein kommunales Beteiligungsformat, dass alle Interessensgruppen, sprich: Politik, Verwaltung, Witschaft und Zivilgesellschaft, zu einem konkreten Thema an einen Tisch holt. »Es ist ein großartiges Format.«, so Toni Züchner, der selbst Teil des KEB war. »Ich würde schon sagen, dass war Demokratie in ihrer Höchstform.« Denn ein 30-köpfiges Gremium, mit 30 verschiedenen Ideen und Perspektiven auf einen Nenner zu bekommen, das ist eine bemerkenswerte Leistung. Geholfen hat dabei vor allem eins: Kommunikation.

 

Was wir vom »Grünen Saum« lernen können

 

Kommunikation, die vor allem auch durch professionelle Begleitung und Moderation von außen gelingen konnte. Für Toni Züchner ein großer Pluspunkt, den er in Zukunft gerne öfter sehen würde, auch bei anderen Beteiligungsformaten. Den Mehrwert im Kommunalen Entwicklungsbeirat sieht er außerdem in der multiperspektivischen Zusammensetzung. »Ich selbst habe vorallem viel aus der Verwaltung gelernt.« Aus den Gesprächen heraus entwickelte sich für Züchner ein Verständnis für die verwaltungsinternen Arbeitsstrukturen und warum manche Sachen eben länger dauern, als man zunächst meinen würde. Auch deshalb spricht sich der KEB für den Einsatz dieses Beteiligungsinstruments auch für andere Themen aus.

 

Doch es liegt nicht nur an der Form, die das Projekt hat gelingen lassen. Wichtig war es, so Züchner, die Bürger von Anfang an mit ins Boot zu holen und offen und transparent zu kommunizieren. »Ich habe einen Wandel wahrgenommen. Die Zivilgesellschaft möchte aktiv mit teilhaben und nicht nur alle vier Jahre im Wahllokal eine Stimme abgeben.«

 

Züchner resümiert, dass das auch die Stadt verstanden habe und auf dem richtigen Weg sei. Das zeige zum Beispiel an der Arbeit an einer stadtinternen Beteiligungsplattform, nach dem Vorbild der Stadt Mannheim, die als zentrale Anlaufstelle für Bürgerbeteiligung dienen soll.

 

Seit Januar ist der KEB nun ein Kommunaler Umsetzungsbeirat (KUB), welcher derzeit allerdings noch ein Konstrukt ist, so Toni Züchner. Das heißt, in welche Form, ob in einen Verein oder eine gemeinnützige Gesellschaft, der KUB in Zukunft gegossen wird, ist zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht final entschieden. Sicher ist aber, es soll weitergehen.

 

Zunächst mit 8 Maßnahmen, die im Laufe dieses Jahres umgesetzt werden sollen. Dazu zählen die Installation von »Trimm-Dich-Geräten« entlang des Westrandgrabens, Jugendtreffs in Eigeninitiative im Bereich der Kirchwegbrücke und an der Jenschwitz und ein Grillplatz mit Kinder-Spielelementen am Gondelteich. Immer getreu dem eigenen Anspruch bei allen Projekten die Bürgerinnen und Bürger mitzunehmen.

 

»Wir haben uns von Anfang an auf die Fahnen geschrieben, durch Bürgerbeteiligung ein neues Verständnis für das eigene Umfeld zu wecken. Nämlich den Gedanken, dass die Stadt den Bürgern gehört und mit dem »Grünen Saum« können die sich direkt vor der eigenen Haustür einbringen.«, so Züchner.

 

Bis 31. März kann unter https://kurzelinks.de/KEB in der Kategorie »Kommunale Beteiligungsvorhaben« noch für den KEB anbgestimmt werden.


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