Seitenlogo
Silke Richter

Viel mehr als nur ein Schülerwettbewerb

Hoyerswerda. Der 12. Regionalwettbewerb im Bereich Wirtschaft, Technik, Hauswirtschaft ist Geschichte. Interessierte Arbeitgeber sollten sich den 13. Wettstreit schon mal im Kalender vormerken.

Für Jacob Metasch aus Sollschwitz zählte vor allem die Erfahrung und der Spaß am Löten.

Für Jacob Metasch aus Sollschwitz zählte vor allem die Erfahrung und der Spaß am Löten.

Bild: Silke Richter

»Nicht für die Schule lernen, sondern für das Leben.« Unter diesem Motto fand in der vergangenen Woche der 12. Regionalwettbewerb im Fach WTH (Wirtschaft-Technik-Haushalt/Soziales) des Landesamtes für Schule und Bildung statt. Ort des Geschehens war die Kulturfabrik in der Braugasse 1.

 

Vorbereitung auf Berufsausbildung

Ein Ziel des Wettstreites: Schüler auf die Anforderungen der künftigen technischen und wirtschaftlichen Berufsausbildung noch besser vorbereiten und dafür motivieren zu können. Der Leistungsvergleich biete den Oberschülern zudem eine Möglichkeit, ihre eigenen Leistungen zu prüfen, so Gabriele Ritzmann, Pädagogin aus der Oberschule Hoyerswerda. Des Weiteren können Schüler unter Wettbewerbsbedingungen prüfungsähnliche Erfahrungen sammeln und sich verstärkt mit Inhalten technischer und wirtschaftlicher Bildung auseinandersetzen.

Elf Jugendliche aus sechs verschiedenen Oberschulen im Landkreis Bautzen wurden zum WTH-Wettbewerb delegiert, der vom Landesamt für Schule und Bildung Standort Bautzen, dem Kultusministerium, dem Computermuseum ZCOM und der Kulturfabrik Hoyerswerda unterstützt wurde.

Die teilnehmenden Jugendlichen besuchen derzeit die Klassen 8 bis 10 und reisten für den Wettstreit aus Räckelwitz, Ralbitz, Radeberg, Bischofswerda und aus dem Rödertal an. Sylvana Slabke vom Produktiven Lernen vertrat die Oberschule Hoyerswerda.

Die Schüler nahmen im Januar bereits an einem Vorbereitungstag für den Regionalwettbewerb teil. Hierbei konnten die Teilnehmer erste Erfahrungen unter (gestellten) Wettbewerbsbedingungen sammeln, ihre Grundkenntnisse erweitern und vertiefen. So erarbeiteten die Schüler Fertigungsunterlagen und gewannen Einblicke in die Vielfalt von Werkstoffen und in den Umgang mit elektronischen Bauelementen. Wichtige Erfahrungen die für den Wettbewerbstag sehr hilfreich waren. Die Aufgabe: Eine Taschenlampe mit LED herzustellen. Dabei handelte es sich keineswegs um eine Art Spielzeug, sondern um ein Lehr- und Lernmittel zur Unterstützung in der pädagogischen Arbeit. Für die Umsetzung mussten die Schüler nicht nur einen Theorieteil absolvieren, sondern auch einen Arbeitsablaufplan erstellen, bevor es an die praktische Umsetzung ging.

Jacob Metasch aus der Sorbischen Oberschule in Ralbitz freute sich auf die Herausforderung: »Mir gefällt das Löten. Diese Arbeit finde ich sehr interessant. Beim Vorbereitungstag sollten wir eine Lampe bauen. Das hat mir schon viel Spaß gemacht.« Der 14-Jährige möchte nach dem Abschluss der Schule gern im IT-Bereich arbeiten und »seiner« Region treu bleiben wollen. Warum? »Ich bin hier großgeworden, mir gefällt es hier. Im Gegensatz zu Großstädten ist es hier auch ruhiger. Das gefällt mir«, erklärt der Oberschüler aus Sollschwitz.

 

Einladung an Unternehmen

Diese Einstellung gefällt auch Gabriele Ritzmann, die seit mehreren Jahrzehnten als engagierte Initiatorin von verschiedenen Wettbewerben gilt. Mit Leistungsvergleichen wie diesen werden Schüler nämlich nicht nur gefördert und motiviert. »Vielmehr ermöglichen sie auch Chancen, erste Verbindungen zwischen Schülern und potenziellen Arbeitgebern zu schaffen«, so Gabriele Ritzmann, die in diesem Atemzug hiesige Firmen zum nächsten WTH-Wettbewerb herzlich einlädt, um Schülern bei ihrer Arbeit über die Schulter schauen zu können.

Nach über sechs Stunden war es am Donnerstagnachmittag in der Kulturfabrik dann geschafft. Mit Holzleim, Lötkolben, Bohrer, Kreuzschlitzschraubendreher, Schleifpapier, Dekupiersäge und anderen Arbeitsmitteln war es an der Zeit sein Werkstück der Jury zu präsentieren und zu erklären.

Den ersten Platz erreichte Eddy Hoyer aus der Pesta-Oberschule in Radeberg, gefolgt von Marlon Karrasch aus der Oberschule Rödertal. Den dritten Platz erreichte Moritz Hänchen aus der Oberschule in Bischofswerda. Diese drei Schüler haben die Möglichkeit, am 25. April am Landeswettbewerb in Leipzig teilzunehmen.


Meistgelesen