ZVON kritisiert Elektrifizierungs-Aus
Die seit vielen Jahren immer wieder geforderte Elektrifizierung der Bahnstrecken Dresden–Görlitz und Dresden–Zittau gehört nicht zu den Maßnahmen, die Bund und Freistaat im Rahmen des Strukturstärkungsgesetzes zur Strukturentwicklung in den sächsischen Braunkohleregionen umsetzen wollen. Die geplanten Maßnahmen waren vergangenen Freitag vorgestellt worden. Die Streichung der Elektrifizierung der beiden Strecken sorgt beim Zweckverband Verkehrsverbund Oberlausitz-Niederschlesien (ZVON) für Unverständnis. Die Feststellung, dass die Erreichbarkeit der Region zwingend verbessert werden muss, ziehe sich wie ein roter Faden durch verschiedenste Untersuchungen der letzten Jahre. „Für die Region ist die Elektrifizierung grundlegende Voraussetzung für eine bessere Erreichbarkeit. Fernverkehrsunternehmen werden die Region nicht anbinden, solange die Strecken weiter ausschließlich im Dieselbetrieb nutzbar sind. Gleiches gilt für den Güterverkehr“, teilt der Verkehrsverbund mit. In den letzten Jahren seien in der Lausitz gemeinsam durch Akteure verschiedener Branchen, der Politik und der Aufgabenträger Themen analysiert, Konzepte erarbeitet und Handlungsaufforderungen aufgezeigt. Weder die Ergebnisse aus über drei Jahren gemeinsamer Arbeit in der Zukunftswerkstatt Lausitz noch die vielen Konzepte, die in den vergangenen Jahren entwickelt wurden, würden jetzt ausreichend berücksichtigt. Viele Ideen aus gut 30 Konzepten und Strategien für die Region seien mit der Entscheidung vom Freitag vom Tisch. Hans-Jürgen Pfeiffer, Geschäftsführer des ZVON: „Damit wird die Arbeit hunderter Experten und Bürger der Region ignoriert.“ Der ZVON will sich jetzt mit einem Schreiben an den Ministerpräsidenten wenden, und die Argumente für die Elektrifizierung der Strecken Dresden – Görlitz und Dresden – Zittau nochmals vorbringen.