Wirtschaftsförderung liegt in einer Hand
Da gibt es beispielsweise das Porenbetonwerk in Laußnitz, das Verpackungsunternehmen Packwell in Schwepnitz oder das Maschinenbauunternehmen Grötschel in Bernsdorf. Entlang der B 97 liegen einige Unternehmen, die für die Wirtschaftskraft in der Region stehen. Um hiesige Firmen noch mehr zu unterstützen und potenziellen Investoren die Lausitz schmackhaft zu machen, schlossen sich fünf an der B 97 gelegene Kommunen und Gemeinden zusammen, um die Aufgaben der Wirtschaftsförderung zu bündeln. Seit einigen Monaten kümmert sich die 28-jährige Clara Scheffler um die Wirtschaftsförderung von Berndorf, Schwepnitz, Oßling, Königsbrück und Laußnitz. Frau Scheffler, um das Thema Corona kommt man auch beim Thema Wirtschaftsförderung nicht herum. Erschwert die Pandemie Ihre Bemühungen, Wirtschaftsunternehmen anzusiedeln? Clara Scheffler: Natürlich spielt Corona eine große Rolle. Viele Unternehmer sind in ihrer Existenz bedroht. Dennoch bedeutet Corona für uns keinen Stillstand. Wir planen derzeit für den 19. Juni 2021 in Bernsdorf den Tag des offenen Unternehmens. Dieser wird ja seit einigen Jahren dort veranstaltet und soll auf das gesamte Kooperationsgebiet ausgeweitet werden. Unternehmen werden Einblicke in ihre Produktionsstätten geben. Wie hat man sich die Arbeit, die Sie derzeit ausüben, vorzustellen? Treffen Sie sich mit Managern, mit Wirtschaftsbossen, wie knüpfen Sie Kontakte zu den Firmen? Eine meiner vorrangigen Aufgaben ist die Beratung über Fördermöglichkeiten. Dies ist wegen der aktuellen Situation besonders wichtig für viele Unternehmen geworden. Daher habe ich hauptsächlich Kontakt mit den führenden Mitarbeitern der Unternehmen. Warum haben die fünf Kommunen die Wirtschaftsförderung in eine Hand gegeben? Die Gemeinden arbeiten schon lange in diesem Bereich. Vor einigen Jahren stand die Frage einer interkommunalen Zusammenarbeit im Raum. Und als erstes Projekt wurde die Wirtschaftsförderung umgesetzt. Vorrangig geht es darum, die Wirtschaft trotz Strukturwandel und demographischem Wandel und dem daraus resultierenden Fachkräftemangel langfristig in der Region zu halten. Wirtschaft ist für die Region zwingend wichtig, weil Arbeitsplätze geschaffen werden. Welche Ziele haben die teilnehmenden Gemeinden? Bei Projekten die Wirtschaft vor Ort zu unterstützen. Sei es bei der Aktivierung von Fördermitteln, der Vernetzung mit anderen Unternehmern oder bei der Suche nach Fachkräften. Ihr Arbeitsplatz befindet sich im Bernsdorfer Rathaus. Wie lange werden Sie diese Aufgabe durchführen? Die vom sächsischen Förderprogramm FR-Regio geschaffene Stelle ist auf zwei Jahre angelegt (von Oktober 2020 bis Oktober 2022). Ich denke, danach wird es aber weiter gehen, an eine Fortführung des Projektes ist jedenfalls gedacht.
Zur Person
Clara Scheffler, 28 Jahre und gebürtige Potsdamerin, studierte an der TU Dresden. Sie erlangte einen Masterabschluss in Geographie der Großstadt – Schwerpunkt Wirtschaftsgeographie an der HU Berlin.Zuletzt arbeitete sie zwei Jahre in Berlin an dem Projekt »Berliner Zukunftsorte« mit.