Seitenlogo
Rainer Könen

Wahlen auf Herbst verschoben

Wegen der Corona-Pandemie werden die Bürgermeister in Ottendorf-Okrilla und Arnsdorf erst im Herbst gewählt.
Wer zieht im Herbst ins Rathaus von Ottendorf-Okrilla ein? Die Wahl wurde aufgrund der Corona-Pandemie um ein halbes Jahr verschoben. (Foto: R. Könen)

Wer zieht im Herbst ins Rathaus von Ottendorf-Okrilla ein? Die Wahl wurde aufgrund der Corona-Pandemie um ein halbes Jahr verschoben. (Foto: R. Könen)

Als Rico Pfeiffer erfuhr, dass der für den 29. März 2020 geplante zweite Durchgang für die Bürgermeisterwahl in Ottendorf-Okrilla wegen der Corona-Krise gecancelt wurde und eine Neuwahl im Herbst stattfinden soll, erklärte der Bauhofleiter, der zu den vier Kandidaten gehört, dass „es derzeit ja auch Wichtigeres gibt, um das wir uns kümmern müssen“. Und meinte damit den weltweit grassierenden Coranavirus, der natürlich auch in Ottendorf das öffentliche Leben lahmlegt. Aber er werde im Herbst erneut antreten, so der parteilose Pfeiffer. Auch René Edelmann (parteilos) und AfD-Mann Carsten Rybicki wollen dann ebenfalls in den Wahlkampf einsteigen. Einzig Lukas Ladig (Aktionsbündnis Parteilose) ist nicht sicher, ob er dann noch mal kandidieren wird. Man müsse erst mal schauen, wie sich aufgrund der Corona-Krise die Lage im Land entwickeln werde. Auch in Arnsdorf wird die für den 26. April geplante Bürgermeisterwahl wegen der Corona-Krise verschoben. Ein Erlass des Sächsischen Innenministeriums brachte nun Klarheit. Wegen der Corona-Pandemie werden im Freistaat Sachsen 28 der 30 bis zu den Sommerferien geplanten Bürgermeisterwahlen auf den Herbst dieses Jahres verschoben. Mit der Verschiebung soll in Wahllokalen, auf Wahlveranstaltungen eine Ansteckung durch das hochinfektiöse Corona-Virus verhindert werden. Mit der Verschiebung der Wahl hatte Arnsdorfs Hauptamtsleiterin Angela Bendix gerechnet. Zuletzt stand in Arnsdorf eine komplette Briefwahl zur Diskussion. Bendix: „Wir hätten Zeit genug gehabt, um die Unterlagen an die rund 3900 wahlberechtigen Bürger zu verteilen.“ Aber da öffentliche Versammlungen mittlerweile untersagt sind, die Ausgangsbeschränkungen bundesweit verschärft wurden - Treffen von mehr als zwei Personen in Deutschland sind verboten - hätten die drei Kandidaten Detlef Oelsner (AfD), Frank Eisold (CDU) und Ilko Keßler (Bürgerforum) keine Gelegenheit gehabt, sich den Arnsdorfern auf Veranstaltungen und in Gesprächsrunden vorzustellen. Ein weiterer Grund für die Wahlabsagen im Freistaat: So können in den Kommunen freigewordene Kapazitäten in die Bekämpfung der Pandemie „umgeleitet werden“. Und: Im Herbst dürfte die Wahlbeeteiligung sicher um einiges höher als in diesen Tagen sein. Die Arnsdorfer Bürgermeisterkandidaten wollen ihre Bewerbung um das Bürgermeisteramt auf jeden Fall aufrecht erhalten. Amtsleiterin Margit Porst, die das Amt der im November zurückgetretenen Bürgermeisterin Martina Angermann übernommen hatte, wird derweil die Geschicke der Gemeinde bis zum Herbst leiten. In Ottendorf-Okrilla ist hingegen unklar, ob der noch amtierende Bürgermeister Michael Langwald (parteilos) bis zum Herbst weiterarbeiten wird. Seine Amtszeit endet am 30. April 2020. Aus gesundheitlichen Gründen wolle er eigentlich nicht weitermachen. So ist offen, wer in Ottendorf die Geschäfte bis zur Bürgermeisterwahl leiten wird.


Meistgelesen