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Rainer Könen

»Verdammt stark, was eure Schule auf die Beine gestellt hat«

Ottendorf-Okrilla. Rekordbeteiligung: 126 Firmen machten bei der 6. Ottendorfer Berufsorientierungsmesse mit. Da staunte sogar der Schirmherr der Veranstaltung, Sachsens Kultusminister Christian Piwarz.

Bereits eine Stunde vor Beginn der Berufsmesse waren im Umfeld der Ottendorfer Sporthalle alle Parkplätze belegt. Als um neun Uhr die Berufsorientierungsmesse startete, drängten zahlreiche Menschen in die Halle, wo zwischen den Ständen bereits reges Treiben herrschte. Im Brennpunkt des Geschehens: eine Handvoll Schüler der Ottendorfer Oberschule, die das Messetreiben mit erstaunlicher Ruhe und juveniler Lockerheit dirigierten. Wie bereits in den Vorjahren, so waren auch dieses Mal wieder »Die Messegeister«, die elfköpfige Schüler-GmbH der Ottendorfer Oberschule, für die Ausrichtung dieser auch als »Tag der Ausbildung« deklarierten Messe verantwortlich.

Vorbereitung dauerte ein ganzes Schuljahr

Bei der Veranstaltung hatten die 13- bis 15-jährigen Schüler besonders viel zu tun: 126 Firmen hatten sich für die Ottendorfer Berufsmesse angemeldet. So viel wie noch nie zuvor. Man habe für die Vorbereitungen »ein ganzes Schuljahr« gebraucht, erklärte die 15-jährige Esther Pecking, die in der Schüler-GmbH als Geschäftsführerin agiert. Landrat Udo Witschas, der zu den prominenten Gästen des Events gehörte, lobte das Engagement der jungen Messegeister: »Was ihr hier mit eurer Schule auf die Beine gestellt habt, ist verdammt stark«. Sachsens Kultusminister Christian Piwarz, der die Schirmherrschaft für die Messe übernommen hatte, erklärte, dass er auf »gute Gespräche, gute Ergebnisse« zwischen Ausstellern und Schüler hoffe.

Die Ottendorfer Berufsorientierungsmesse richtet sich an Schüler ab der siebten Klasse. Hier können die Jugendlichen mit Unternehmen ins Gespräch kommen, sich einen Eindruck von den verschiedenen Berufsbildern machen, werden oft auch von den Firmen zu Praktika eingeladen. Im Vorfeld der Veranstaltung hatten sich weit über 900 Schüler aus den umliegenden Bildungseinrichtungen für den Messetag angekündigt. Für hiesige Unternehmen ist die Ausstellung eine gute Gelegenheit, um auf sich aufmerksam zu machen, um Schulabgänger für eine Ausbildung, eine Lehre zu interessieren. Zu den teilnehmenden Firmen gehörten neben Sachsenmilch aus Leppersdorf auch etliche Unternehmen aus dem Ottendorfer Gewerbegebiet. Regionale Einkaufsmärkte wie Lidl und Rewe waren dabei, ebenso wie die Meißner Porzellanmanufaktur und einige Dachdeckerbetriebe. Auch die Stadt- und Gemeindeverwaltungen von Radeberg, Ottendorf-Okrilla und Arnsdorf beteiligten sich. Erstmals mit dabei war die Dresdner Emons-Spedition. Die dort für den Ausbildungsbereich zuständige Katrin Kropp zeigte sich vom Messegeschehen angetan: »Wie die Schüler alles managen, ist phantastisch.« Alexander Nuck war ebenfalls beeindruckt: »Das ist eine Top-Organisation hier«, so der Pressesprecher des Kleinwachauer Epilepsiezentrums. Im Bautzener Landkreis sei das definitiv die beste Schüler-Berufsmesse, so Nuck weiter. Vor allem die zeitliche Taktung der Schülergruppen kam bei den beteiligten Firmen gut an. »Es gibt keinen Leerlauf, es sind immer Schülergruppen auf dem Messegelände unterwegs«, erfuhr man von Ausstellern.

An der Kapazitätsgrenze angekommen

Angesichts des bisherigen Erfolgs der Berufsorientierungsmesse fragt man sich bei den Ausrichtern allerdings, wie es weitergehen soll, wenn bei der nächsten Veranstaltung noch mehr Firmen dabei sein wollen. Da müsse man sich »irgendwas einfallen lassen«, meint Esther Pecking. Aus platztechnischen Gründen sei man in diesem Jahr jedenfalls an die »absolute Kapazitätsgrenze“ gekommen. Aber bis dahin ist ja noch Zeit, ein ganzes Schuljahr. Und wer die Mitglieder der Ottendorfer Schüler-GmbH kennt, weiß, dass die auch für dieses Problem eine Lösung finden werden. Sind ja schließlich Messegeister.


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