Katrin Demczenko

Seniorentag zeigt neue Perspektiven auf

Hoyerswerda. Über regen Zuspruch konnten sich die Organisatoren des 4. Seniorentages freuen.

Um 10.30 Uhr sollte der 4. Seniorentag mit Messe unter dem Titel »Raus aus der Wohnung – rein ins Leben« am Mittwoch im Visavis-Saal beginnen, doch schon kurz vor 10 Uhr waren erste, meist ältere Bürger da. Deshalb öffnete die Vorsitzende des Behindertenbeirates Hoyerswerda, Evelin Graf, mit ihrem Organisationsteam eher die Türen und 39 Anbieter von der Zookultur über die Kinder- und Jugendfarm mit ihrem Seniorenangeboten bis zu Wohlfahrtsverbänden und einigen Firmen aus der Stadt konnten sich den Besuchern vorstellen. Generationenübergreifend hat die Schülerfirma des Lessinggymnasiums das Catering organisiert.

 

Aktionstag gegen Vereinsamung im Alter

Zur Eröffnung sprach Bürgermeister Mirko Pink von vielen Angeboten zur Beratung, Unterhaltung sowie Netzwerkbildung, die allen Senioren das Leben verschönern und erleichtern können. Nun müsse der Einzelne nur noch seine Wohnung verlassen, damit er Teil der Stadtgesellschaft werden kann. Dazu diente der 4. Seniorentag, den viele Spender unterstützten.

Die Seniorin Uta Rubin sucht noch Anschluss für eine regelmäßige Freizeitgestaltung, geht von Stand zu Stand und interessiert sich schließlich für Bewegungsangebote der Hoyreha sowie des Nachbarschaftshilfevereins (NHV). »Wir informieren auch rund um das Thema Pflege«, sagt die Ansprechpartnerin des NHV, Katrin Ullrich. Die weiten Wege von ihrem Zuhause in der Altstadt zu den beiden Anbietern schrecken Uta Rubin nicht, denn mit den Stadtbussen kommt sie gut zurecht. Bei Mitarbeitern der Verkehrsgesellschaft Hoyerswerda und auf der Internetseite des Unternehmens findet sie immer die passenden Informationen für ihre nächste Fahrt. Dann freut sich die Seniorin, unverhofft eine Bekannte zu treffen und Gesprächsthemen sind schnell gefunden.

 

»Einfach mal beim Nachbarn klingeln«

Monika Weist vom Kulturbund nutzt den Seniorentag, um die Kontakte ihres Vereins mit der Kulturfabrik zu stärken. Mit Christian Völker-Kieschnick spricht sie über Anfangszeiten von Seniorenveranstaltungen in der Kufa, die zwischen 14 und maximal 16 Uhr liegen sollten. Dann fahren Stadtbusse und es ist hell, sagt Monika Weist. Schließlich müssen die Teilnehmer zu der Veranstaltung hinkommen und dann wieder nach Hause. Christian Völker-Kieschnick wünscht sich, nicht immer dieselben Gesichter zu sehen. »Einfach mal beim Nachbarn klingeln« ist seine Idee, um mehr Menschen aus ihren Wohnungen zu locken.

Auf Einladung der Vorsitzenden des Seniorenbeirates Hoyerswerda, Gabriele Mark, besucht Dr. Kristina Kasek vom Vorstand der Landesseniorenvertretung für Sachsen die Veranstaltung. Aus Leipzig kommend, kennt sie verschiedenste Angebote, die ältere Menschen in den Bereichen Pflege, Versorgung und Freizeitgestaltung unterstützen. Dass es so etwas in ausreichender Breite in dem viel kleineren Hoyerswerda gibt, findet Dr. Kristina Kasek beeindruckend.


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