

Natürlich habe für sie sogleich festgestanden, sich an dieser Aktion zu beteiligen. Denn schließlich musste auch Katja Morenz ihren Laden »Knopf‘s Holzwerkstube« in der Kamemzer Altstadt Mitte Dezember dicht machen. Als der Lockdown in Sachsen verschärft wurde, Geschäfte schließen mussten. Also hatte sie im Rahmen der vom Handelsverband Sachsen initiierten Aktion »Wir machen auf_merksam« einen Holzschlüssel gefertigt und ihn Sachsens Innenminister Martin Dulig (SPD) geschickt. »Bis jetzt gab es darauf aber noch keine Resonanz«, so Morenz. Die sich im vergangenen Sommer ein Haus in der Kamenzer Altstadt gekauft hatte, in dem sich seitdem ihre »Holzwerkstube«, zu der Laden und Werkstatt gehören, befindet. Als dann Mitte Dezember nichts mehr ging, sie nichts mehr verkaufen durfte, stand natürlich auch für sie die große und alles entscheidende Frage im Raum, wie es nun existenziell für sie weitergehen sollte. Und sie war dankbar gewesen, als sie Anfang des Jahres von der geplanten Aktion des Handelsverbandes Sachsen erfuhr, mit der der Verband die Politik auffordert, Bedingungen für eine Wiedereröffnung der Geschäfte zu benennen und die Einzelhändler mit Hilfsgeldern zu unterstützen. In Sachsen hätten sich zahlreiche Händler beteiligt, erfährt man beim Handelsverband. Wie viele genau wisse man jedoch nicht, so David Tobias. Der Geschäftsführer des Handelsverbandes erzählt davon, dass er und seine Mitarbeiter täglich zahlreiche Anrufe von Einzelhandelsunternehmen erhalten. Emotionale Hilferufe seien das. Von Menschen, die zusehen müssen, wie ihnen in dieser Pandemie die Existenzgrundlage entzogen werde, so Tobias weiter.Er weist darauf hin, dass man mit der Aufmerksamkeitsaktion der Politik deutlich gemacht habe, »wie es derzeit um den Einzelhandel im Freistaat steht«. Handelsverband distanziert sich von ähnlicher Initiative Beim Handelsverband betont man in diesen Tagen auch, dass die Aktion trotz ähnlichen Namens nichts mit der Initiative »wirmachenauf« zu tun habe. Diese hatte in den vergangenen Wochen in sozialen Medien aufgerufen, Läden und Restaurants trotz staatlichen Verbots für Kunden zu öffnen. Allerdings hatten sich Verbände von Handel und Gastronomie von dieser Kampagne distanziert und an die Unternehmer appelliert, sich an geltendes Recht zu halten. Katja Morenz hofft jedenfalls, wie alle betroffenen Einzelhändler, dass in den kommenden Tagen seitens der Politik endlich ein Signal kommt, wann die Geschäfte wieder öffnen können. Realistisch gesehen müsse man da aber noch Geduld haben, glaubt sie. Die Kamenzerin schätzt, dass es wohl noch bis März oder April dauern wird, bis sie wieder Kunden in ihrem Laden begrüßen kann.