Seitenlogo
pm/kun

»Mindestens so freundlich wie in Bochum«

Bautzen. Mitarbeiter aus zwölf Nationen: Hentschke Bau bietet Karrieremöglichkeiten ohne Rücksicht auf soziale Herkunft oder kulturelle Identität.

Dass in ostsächsischen Unternehmen neben deutschen Mitarbeitern auch polnische und tschechische Kollegen tätig sind, ist nicht ungewöhnlich. Gerade in der Lausitz ist die Grenznähe eine Chance, motivierte Fachkräfte auch außerhalb des eigenen Kulturkreises zu finden, besonders groß.

Einen Schritt weiter geht die Hentschke Bau GmbH mit Sitz in Bautzen und Büros in Dresden und Erfurt sowie Bauprojekten in ganz Deutschland: Hier arbeiten Mitarbeiter aus insgesamt zwölf Nationen zusammen, darunter Menschen aus Syrien und dem Iran, aus Russland und Kasachstan sowie aus weiteren ost- und westeuropäischen Staaten. »Wir sind ein internationales Unternehmen, zumindest was unsere Belegschaft angeht«, erklärt Jörg Drews, Geschäftsführer des Unternehmens. Und keineswegs sei es so, dass diese Kolleginnen und Kollegen »nur« am Bau oder in gewerblichen Bereichen eingesetzt werden.

 

Von Damaskus über Bochum nach Bautzen

Ziad Al Eid beispielsweise ist Bauingenieur bei Hentschke. Er stammt ursprünglich aus Damaskus. Mit einem Studentenvisum kam er zunächst ins Ruhrgebiet. »Als ich dann von Bochum nach Bautzen ziehen wollte, waren meine Freunde schockiert. Sie haben mich gewarnt: vor Ausländerfeindlichkeit und vor Gewalt«, erzählt der 36-Jährige, der seit mehr als drei Jahren in der Lausitz lebt und arbeitet. Die vielen Zeitungsberichte über rechte Ausschreitungen, das Klischee, in Sachsen sei es für Ausländer schlecht, das alles stimme nicht. »Ganz ehrlich: Ich sehe hier keinen Rassismus«, sagt Al Eid. In Bautzen, so der gelernte Baustatiker und studierte Diplom-Bauingenieur, sei das Leben viel besser. Die Menschen seien mindestens so freundlich wie in Bochum. Die Kollegen bei Hentschke seien alle sehr kollegial, das Miteinander herzlich, auch außerhalb der Arbeit.

Ähnliches berichtet seine Frau Laila Najib. Sie ist Architektin und ebenfalls bei Hentschke. »Es gibt hier eine gute Kultur des Förderns und Forderns, der Chancen und der Verantwortung. Hier sind alle gleich und alle Türen stehen immer offen – auch die zur Geschäftsleitung«, berichtet sie. Hentschke biete interessante Karrierechancen für jeden, der Leistung zeige. Sie selbst bekomme viel Anerkennung. »Das ist alles sehr respektvoll«, so Najb. Ressentiments? Fehlanzeige.

»Wir schauen uns jeden Bewerber an«, so Jörg Drews. Spezielle Programme für junge Menschen mit Lernschwächen werden bei Hentschke ebenso angeboten wie die Integration und Förderung ausländischer Fachkräfte und die Nachwuchsgewinnung junger Talente an den Hochschulen. »Wir bilden sehr viel aus, suchen gezielt Nachwuchs auf verschiedenen Ebenen ohne Rücksicht auf die soziale Herkunft oder die kulturelle Identität«, macht Drews deutlich.


Meistgelesen