Seitenlogo
Florian Triebel

HCR feiert knappen Derbysieg

Die Rödertalbienen gingen im Ostderby gegen den SV Union Halle/Neustadt als Siegerinnen von der Platte. Dank einer erneut glänzend aufgelegten Rabea Pollakowski, die mit acht Toren treffsicherste Schützin des Spiels war, und Torfrau Ann Rammer stand am Ende ein knapper 25:24 (13:12)-Sieg auf der Anzeigetafel.

Es ist bedauerlich, dass auch das Rückspiel, wie bereits das Hinspiel, mit einer Schweigeminute begann. Dieses Mal gedachten alle Anwesenden den Opfern und die Hinterbliebenen des Anschlags in Hanau. Trotz Anwurf für die Bienen fiel das erste Tor der Partie auf der Gegenseite – Saskia Lang (7 Tore) schloss ungehindert zum 0:1 ab. Lisa Loehnig (5 Tore) setzte sich im 1-gegen-1 durch und markierte den Ausgleich. Pollakowski verwertete einen Abpraller zum 2:1-Führungstreffer für den HCR. Nach acht Minuten lief sich Loehnig im Rücken der gegnerischen Abwehr frei und erzielte, nach einem Pass von Ann-Catrin Höbbel (4/2 Tore), die 5:3-Führung. Angeführt von der starken Lang glichen die Wildcats in der 14. Minute wieder aus (6:6). Die Antwort des HCR kam postwendend. Tammy Kreibich (2 Tore) netzte zur erneuten Führung ein und Pollakowski erhöhte nach einem Konter auf 8:6. Die Bienen waren besonders in der Rückwärtsbewegung immer wieder zu fahrlässig. So war die erarbeitete Führung bis zur 24. Minute wieder passé (11:11). HCR-Trainer Frank Mühlner bewies jedoch den richtigen Riecher und brachte Jasmin Eckart (2 Tore). Gleich mit ihrem ersten Ballkontakt erzielte die Kreisläuferin das 12:11. Nach einem Fehler der Gäste war es wieder Pollakowski, die einen Tempo-Gegenstoß zum 13:11 abschloss. Nach dem 13:12-Anschlusstreffer der Wildcats brachte Torfrau Rammer den Bienenstock zum Jubeln. Mit drei Paraden hielt sie den knappen Vorsprung bis zum Pausenpfiff fest und brachte die Zuschauer dazu, aus ihren Sitzen zu springen. Der Mannschaft von Tanja Logvin gehörte auch die Anfangsphase der zweiten Hälfte – nach zwei Toren führte der SV Union mit 13:14. Nach einem guten Zuspiel von Pavlina Novotná nutzte Meret Ossenkopp (4 Tore) den freien Raum zum 14:14-Ausgleichstreffer. Die Gäste waren weiterhin die bessere Mannschaft und bauten die Führung auf 14:16 aus. Mühlner zückte seine zweite grüne Karte, um seine Mannschaft aufzuwecken. Dies zeigte Wirkung und die Bienen ließen einen 3:0-Lauf folgen. Den Anschluss erzielte Loehnig, ehe Ossenkopp gleich zweimal erfolgreich war. Nach dem erneuten Ausgleichstreffer zog der HCR die Zügel weiter an. Eckart und Höbbel erhöhten auf 19:17. Anschließend zeigte Pollakowski ihre derzeit überragende Form. Nach ihrem erfolgreichen Konter zum 20:17 narrte sie die Schlussfrau der Gäste mit einem sehenswerten Dreher (21:17 nach 43 Minuten). Anstatt den Deckel endgültig auf die Partie zu machen, erlaubten sich die Bienen wieder zu viele Fehler im eigenen Angriff. Der SV Union Halle-Neustadt konterte gnadenlos und konnte in der 53. Minute sogar die 22:23-Führung bejubeln. Den Bienenfans wurde mulmig, denn schon im Hinspiel verlor die Mühlner-Sieben das Spiel in der Schlussphase. Dieses Mal kämpften die Bienen jedoch verbissen und drehten zunächst das Ergebnis (24:23 in der 55. Minute). Als dann auch noch Ossenkopp einen Pass abfing, den Ball über die Platte trieb und erfolgreich zum 25:23 einnetzte, kannte der Jubel im Bienenstock keine Grenzen. Doch noch war die Partie nicht vorbei. Swantje Heimburg (3 Tore) erzielte den Anschlusstreffer zum 25:24. Beide Mannschaften scheiterten mit ihren Angriffen und die Zuschauer hielten den Atem an. Die Gäste kamen noch einmal in Ballbesitz, doch Torfrau Rammer hielt den Wurf von Lang und damit auch den Sieg fest. Der HCR behält zwar beide Punkte im Bienenstock, überzeugte aber nur kämpferisch und nicht spielerisch gegen die Rumpftruppe der Wildcats. Besonders durch die schlechte Rückwärtsbewegung nach Ballverlust ließen sie die Gäste wieder zurück ins Spiel kommen. HCR-Trainer Frank Mühlner: „Die Mannschaft hat heute 60 Minuten für den Sieg gearbeitet und trotz der vielen Fehler nicht aufgegeben. Es war ein emotionales Spiel auf Augenhöhe und mein Dank geht auch an unsere Fans, die uns unermüdlich angefeuert haben. Es ist nicht selbstverständlich, dass wir gewinnen. Wir müssen uns jedes Spiel hart erarbeiten.“


Meistgelesen