

Wir müssen sparen. Das steht fest. Und wir müssen investieren. Daran führt kein Weg vorbei. Doch in was und wo muss gespart oder investiert werden? An dieser Frage scheiden sich die Geister. Fakt ist, viele Straßen, Brücken und öffentliche Gebäude sind sanierungsbedürftig, die Umwelt verschmutzt und die Seen eutrophiert. In den vergangenen Jahren wurde viel konsumiert, aber auch viel gespart. Je nachdem, welche Klientel bedient werden sollte. Die Konsequenz: Wir hinterlassen der nachfolgenden Generation eine Schuldenquote, die unter dem Durschnitt der Eurozone liegt. Gleichzeitig haben wir die siebthöchsten Sozialausgaben weltweit. Dafür bekommen unsere Kinder ein sanierungsbedürftiges Land.
An Kunst und Kultur in der Oberlausitz wurde immer wieder der Rotstift angesetzt. Und auch jetzt steht das kulturelle Leben wieder zur Disposition, handelt es sich doch um eine freiwillige Aufgabe der öffentlichen Hand. Doch gerade Kunst und Kultur ist eine Investition in die Zukunft unserer Region. Warum sollen junge Leute zu uns aufs Land ziehen, wenn alles dicht ist? Und, falls es in der nächsten Stadt doch etwas gibt, fährt abends kein Bus mehr.
Derzeit haben viele Kommunen mit dem zweiten Geburtenknick seit der Wende zu kämpfen. Es könnte sein, so möchte ich die Vermutung in den Raum stellen, dass in der Vergangenheit an der falschen Stelle gespart und auch an der falschen Stelle investiert wurde. Ich hoffe nur, dass die Verantwortlichen aus diesen Fehlern lernen. Die Wahrscheinlichkeit ist eher gering. Doch die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt.
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