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Gegen Rechtsextreme & Corona-Leugner

In Bautzen hat sich eine Initiative gegründet, die sich entschlossen gegen die regelmäßigen Corona-Proteste in der Spreestadt stellt. Dabei veröffentlichte die Gruppe eine Petition, die großen Zuspruch und Unterstützung findet.
»Bautzen gemeinsam« heißt der Aufruf, sich für mehr Solidarität und Zusammenhalt einzusetzen. Foto: privat

»Bautzen gemeinsam« heißt der Aufruf, sich für mehr Solidarität und Zusammenhalt einzusetzen. Foto: privat

Mit einem offenen Brief wendet sich eine Gruppe von Bautzener Bürgern an die Öffentlichkeit und ruft zu mehr Solidarität, Verantwortungsbewusstsein, Zusammenhalt und Vertrauen in die Wissenschaft auf. Corona-Proteste unterbinden Des Weiteren fordert die Gruppe, die illegalen Corona-Proteste zu unterbinden. »Bautzen gemeinsam« heißt der Aufruf, dem sich 80 Erstunterzeichnende aus den Bereichen Wirtschaft, Mittelstand, Kirche, Wissenschaft, Kultur und Kommunalpolitik angeschlossen haben. Prominenteste Unterstützer sind die Mitglieder der Bautzener Band Silbermond. Bündnis aus der Mitte der Gesellschaft Einer der Unterstützer ist Pfarrer Christian Tiede, der sehr deutlich wird: »Bewusst haben wir uns als ein breites Bündnis aus der Mitte der Gesellschaft aufgestellt. Wir würden uns freuen, wenn sich zahlreiche Mitunterstützer aus Bautzen, aber auch dem Landkreis und der Region unserem Aufruf anschließen würden. Wir wollen damit ein Zeichen setzen, dass diese kleine, viel zu laute Gruppe nicht die Bautzener Stadtgesellschaft repräsentiert.« Die Resonanz auf die Initiative spricht für sich: Bereits über 8.500 Personen unterzeichneten den offenen Brief der Initiative. Der erste Absatz des offenen Briefes beschreibt die Problematik »Wir sind in Sorge. Seit Wochen, fast schon Monaten, dominieren die Corona-Spaziergänger die deutschlandweite Berichterstattung aus und über Bautzen. Gleichzeitig arbeiten in den Krankenhäusern der Region Mediziner und Pflegepersonal am Limit. Ein Großteil der Menschen in der Region verhält sich vernünftig, solidarisch und empathisch. (…) Wir wollen Verantwortung für unsere Stadt übernehmen, wir schließen uns zusammen, denn wir sind die Mitte dieser Gesellschaft«, heißt es in dem ersten Absatz des offenen Briefes. „Bautzen ist kein Aufmarschplatz der Rechtsextremen und Corona-Leugner“ Die Mitinitiatorin und CDU-Stadträtin Katja Gerhardi verwies darauf, dass einige der Corona-Protestler die Pandemie als Vorwand nutzen würden, um die Demokratie zu gefährden und die Gesellschaft zu spalten. »Bewusst und offen suchen die selbsternannten Corona-Kritiker den Schulterschluss mit der rechtsextremen Szene, instrumentalisiert durch ‚Freie Sachsen‘ und andere Gruppen am rechten Rand«, sagt sie. Im Aufruf des offenen Briefes heißt es dazu: »Bautzen ist kein Aufmarschplatz der Rechtsextremen und Corona-Leugner.« Stadt Bautzen unterstützt andere Aktion Die Stadtverwaltung Bautzen hingegen unterstützt seit wenigen Tagen eine andere Aktion mit dem gleichen Ziel: »HIER zünden WIR die Kerzen an!«, heißt es bei der Aktion, bei der nach jeder Corona-Demo regelmäßig Grablichter vor dem Rathaus abgestellt werden, um den Menschen zu Gedenken, die an einer Corona-Infektion gestorben sind und um denjenigen Anerkennung zu zollen, die im Gesundheitswesen tätig sind. Diese Aktion kommt ursprünglich aus Ebersbach-Neugersdorf. Der offene Brief kann hier gelesen werden.


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