Rainer Könen

"Eine Folterkammer haben wir nicht"

Radeberg. Am Sonntag, dem 19. Mai, findet der 47. Internationale Museumstag statt. Schloss Klippenstein beteiligt sich an dem Aktionstag, lockt mit freiem Eintritt und interessanten Führungen.

Zum diesjährigen 47. Internationalen Museumstag hofft man im Klippensteiner Schloss auf eine gute Besucherresonanz. Mit Führungen und "alten Spielen" im Schlossgarten will man die Neugier auf dieses 800 alte Gebäude wecken. Foto: Rainer Könen

Zum diesjährigen 47. Internationalen Museumstag hofft man im Klippensteiner Schloss auf eine gute Besucherresonanz. Mit Führungen und "alten Spielen" im Schlossgarten will man die Neugier auf dieses 800 alte Gebäude wecken. Foto: Rainer Könen

Dass Kinder das Museumspublikum von morgen sind, das weiß man auch im Schloss Klippenstein. Folglich wird der 47. Internationale Museumstag, der am 19. Mai stattfindet, von den Mitarbeitern des Radeberger Schlosses genutzt, um Familien mit unterhaltsamen Programmpunkten in das an der Dresdner Heide gelegene Fürstenschloss zu locken. So können sich die Kids am Sonntag auf mittelalterliche Spiele im Schlossgarten freuen, während ihre Eltern das historische Gebäude auf Führungen entdecken können. "Ein Event wie der Museumstag ist immer eine gute Gelegenheit, um auf sich aufmerksam zu machen", so Anja Schaaf, die im Schloss für den Bereich Öffentlichkeitsarbeit zuständig ist.

Ein Attraktives Programm auf die Beine stellen

An diesem Sonntag kann man in der Zeit von 10 bis 17 Uhr in die 800-jährige Historie des Schlosses eintauchen, auf Führungen einen Blick hinter die Kulissen des alten Gebäudes werfen, werden Türen geöffnet, die sonst verschlossen bleiben. In diese sonst für die Öffentlichkeit nicht zugänglichen Bereiche "zieht es die meisten Besucher", weiß Anja Schaaf. Und meint damit die historische Mangelstube in der Vorburg sowie den ehemaligen Gefängnistrakt. Vor allem die noch bis 1952 genutzten Zellen des ehemaligen Amtsgerichtes lockten viele an. Warum? Weil man da vermutlich auf Gerätschaften hofft, mit denen in früheren Zeiten Geständnisse von Inhaftierten erzwungen wurden. Doch "eine Folterkammer haben wir leider nicht", meint Anja Schaaf, die davon erzählt, dass das Schloss am Museumstag mit anderen Einrichtungen in der Region konkurriere, die Herausforderung jedes Mal darin bestehe, ein "attraktives Programm" auf die Beine zu stellen, eines, das Lust auf einen Besuch macht.

Sonderausstellung Wachauer Künstler gewidmet

So lautet ja auch das Museumstags-Motto "Museen mit Freude entdecken". Es gehe darum, "das Interesse bei den Besuchern zu wecken, neugierig zu machen", so die Öffentlichkeitsmitarbeiterin. Die Erwartungshaltung an den Internationalen Museumstag drückt sich im Klippensteiner Schloss an einer Zahl aus: 200. Auf so viele Besucher hofft man am Sonntag. Wenn es mehr werden, umso besser. Im Rahmen des Museumstages könne man sich auch, so Anja Schaaf weiter, die dem vor zwei Jahren verstorbenen Wachauer Künstler Werner Juza gewidmete Sonderausstellung (26. April bis 11. August 2024) anschauen.

Der Internationale Museumstag wird jährlich vom Internationalen Museumsrat ICOM für den 18. Mai ausgerufen und in Deutschland an einem nahegelegenen Sonntag veranstaltet. Ziel dieses Events ist es, auf die Museen in Deutschland (über 7.100 gibt es) und anderen Ländern der Welt aufmerksam zu machen. In Sachsen beteiligten sich im vergangenen Jahr am Internationalen Museumstag 109 Museen in 69 Städten und Gemeinden.

Alle Programmpunkte und Institutionen zum Internationalen Museumstag findet man unter www.museumstag.de


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