Dem Leben normalen Raum erhalten
In Deutschland gibt es über 400 Selbsthilfegruppen, in denen an Krebs Erkrankte mit ihren Erfahrungen Betroffenen mit Rat und Tat zur Seite stehen. Eine davon in Radeberg. Man trifft sich meist am dritten Dienstag des Monats. Der Raum im Erdgeschoss des Bürgerhauses am Bruno-Thum-Weg strahlt Gemütlichkeit aus. Die 27 Mitglieder der Selbsthilfegruppe „Frauen nach Krebs" managen ihr Vereinsleben – dazu gehören auch Sport und Wanderausflüge – selbst. Mal ist das Thema Kochen angesagt, mal ein Vortrag über neue onkologische Heilmethoden, mal eine lockere Kaffeerunde. „Bloß keine Krankenhausatmosphäre! Trotz der Diagnose Krebs wollen wir unserem Leben einen normalen Raum geben", ist der Anspruch von Gruppenleiterin Martina Kühnel und ihren „Beisitzerinnen" Christel Schubert und Ulrike Rudert. Alle drei wissen, wovon sie sprechen. „Die Diagnose Krebs zieht einem erst einmal den Boden unter den Füßen weg. Mit unseren Erfahrungen wollen wir betroffenen Frauen helfen, ihren persönlichen Weg beim Umgang mit der Krankheit zu finden." Der Altersdurchschnitt der Gruppe liegt bei 66 Jahren. „Vor allem gilt unsere Sorge Alleinstehenden, denen niemand zuhört, wenn sie über die immer wiederkehrenden Ängste und Sorgen klagen." Selbst in partnerschaftlichen Verhältnissen gestalte sich das oft problematisch. „Ganz besonders aber freuen wir uns, dass unsere langjährige Arbeit mit einer Ehrenurkunde von OB Gerhard Lemm ein öffentliche Würdigung fand." Karin Rodig Mehr zum Thema Krebs finden Sie auch hier: Gesundheit-Tipps