»Das letzte Feuer« wird entfacht
Zwar liefe die Kooperationsvereinarung zwischen den Veranstaltern der Festspiele, der Agentur 0351, und der Krabatmühle Schwarzkollm in diesem Jahr aus, so Doris Siebecke, Inhaberin der Agentur, aber man sei schon in Gesprächen mit der Stadt und dort werde man im Oktober auch über eine neue Vereinbarung sprechen.
Eine Entscheidung, die schon in trockenen Tüchern scheint, betrachtet man den Plan, dass die Ferienhäuser, die ab der Premiere am 6. Juli buchbar sein werden, im kommenden Jahr in der Zeit der Festspiele für Festspielbesucher geblockt werden sollen. Das heißt, nur wer auch eine Eintrittskarte hat, kann in diesem Zeitraum auch ein Ferienhaus mieten. »Vom Sitzplatz bis ins Bett sind es dann nur 35 Schritte«, so Mühlenchef Tobias Zschieschick.
Von Neuem und Altem
In diesem Jahr können sich die Gäste der Festspiele nicht nur auf eine neue Geschichte rund um die Krabat-Sage freuen, sondern sie erwarten auch Neuerungen im Cast, eine professionelle Stunt-Crew und erstmals auch (große) Pferde als Teil der Produktion.
Während der Inhalt der Inszenierung noch geheim bleibt, kann über die neuen Ensemble-Mitglieder schon gesprochen werden. 13 neue Mitglieder zählt das Team in diesem Jahr. Mit dabei die 13-jährige Jolina Werner, die in diesem Stück die Aufgabe von August dem Starken übernehmen und sich von Johannes von Schadowitz, besser bekannt als Krabat, Geschichten aus vergangenen Zeiten erzählen lassen will. Doch kein Grund zur Sorge, der sächsische König wird deswegen nicht von der Bildfläche verschwinden.
Auch neu mit dabei ist der Schauspieler Gideon Maoz. Er übernimmt nach dem Ausscheiden der Zwillinge Anton und Richard Fuchs die Rolle des jungen Krabat. Doch ganz so jung, wie ihn das Publikum noch aus dem letzten Jahr kennt, wird er in diesem Jahr nicht mehr sein, denn seit 2022 sind, zumindest im »Krabat-Universum«, zwölf Jahre vergangen.
Talenteschmiede Lausitz
Nicht nur, dass sich ein in Österreich ansässiger Schauspieler auf die Rolle des Krabat beworben und sie auch bekommen hat, auch, dass die Zwillinge Anton und Richard Fuchs gerade die Dreharbeiten zu ihrem ersten Kinofilm abgeschlossen haben, zeigt eindrücklich, wie »groß« die Festspiele rund um die Figur Krabat mittlerweile geworden sind. Und auch, dass sie heimischen Talenten eine Chance bieten, ihr Können zu beweisen. Dabei sind das Alter und die Größe der Rolle selbst nicht so wichtig, denn das Ansinnen der Produktion ist es, dass jeder und jede Einzelne brillieren kann, nämlich genau in dem Moment, in dem sie die Bühne betreten, so Ralf Fischer, der selbst wieder in der Rolle des Radomer bei den Festspielen zu sehen sein wird. Und wer weiß schon, ob nicht aus einer kleinen Rolle später eine größere wird. Das erste Mal wäre das nicht. Und gerade jetzt, wo liebgewonnene Darsteller aus den letzten Jahren ausscheiden, ebnet sich der Weg nach oben auch für eine neue Generation.