Rainer Könen

Das »Kulti« öffnet wieder

Zehn Jahre nach der Schließung des Kulturhauses Großröhrsdorf sollen dort ab Dezember wieder Veranstaltungen stattfinden.
In dem noch unfertigen Rödersaal werden künftig hochklassige Events stattfinden. Darauf freuen sich Eigentümer und Investor Robert Rumpel (li.) und der künstlerische Berater des neuen Großröhrsdorfer Kulturhauses, Arnim Proft. Die Dresdnerin Silke Ohrnberger wird dort Märchenshows für Kinder im Kulti zeigen. Foto: rk

In dem noch unfertigen Rödersaal werden künftig hochklassige Events stattfinden. Darauf freuen sich Eigentümer und Investor Robert Rumpel (li.) und der künstlerische Berater des neuen Großröhrsdorfer Kulturhauses, Arnim Proft. Die Dresdnerin Silke Ohrnberger wird dort Märchenshows für Kinder im Kulti zeigen. Foto: rk

In diesen auch für Veranstalter, Künstler und Theater existenziell-schwierigen Corona-Zeiten ein solches Kulturprojekt zu starten, das ist fürwahr überaus gewagt. Zehn Jahre nach der Schließung soll das Kulturhaus Großröhrsdorf wieder öffnen: Am 1. Dezember 2020 wird es unter dem Namen Rödersaal an den Start gehen. Und die Betreiber kleckern nicht, sondern klotzen richtig. Etwa mit modernster Technik, darunter auch eine hochmoderne und bewegliche LED-Leinwand, soll ein Kulturhaus 2.0 geschaffen werden, will man mit neuen, ungewöhnlich-spannenden Veranstaltungskonzepten den Großröhrsdorfer Kulturtempel in die Zukunft führen. Dazu stellte sich das Rödertal-Team jüngst auf einer Pressekonferenz im noch unfertigen Kulti vor. Hier wird derzeit fleißig gebaut, die Konturen des neuen Saales sind aber trotz der vielen Baugerüste bereits zu erkennen. Zu den Machern des Großröhrsdorfer Kulti gehört neben dem Geschäftsführer der Dresdner Herkuleskeule, Arnim Proft, auch der Dresdner Steffen Rieger. Er ist als künftiger Produktionsleiter für die Gestaltung des Programmes mitverantwortlich. In den beiden Sälen, neben dem großen rund 550 Personen fassenden Rödersaal wird es noch einen kleineren Saal (maximal 60 Personen) geben. Hier sollen Firmenevents, Hochzeiten oder Familienfeiern durchgeführt werden. Weitere Eckpunkte des Veranstaltungskalenders bilden Schlagerpartys, Kinoveranstaltungen, Dinnershows und Varieté. Darüber hinaus planen die Macher diverse Bälle, will man hochkarätige Stars aus der Rock- und Popszene nach Großröhrsdorf locken. Kinder dürfen sich auf Märchenshows freuen. Eigentümer und Investor ist der Münchner Robert Rumpel, der seit mehr als 20 Jahren denkmalgeschützte Gebäude in Sachsen saniert. Rund sieben Millionen Euro investiert er in das neue Großröhrsdorfer Kulturhaus. Arnim Proft wird das Rödertal-Team beraten und seine Kontakte zu Künstlern einbringen. Man könne, so Steffen Rieger, diese neue Veranstaltungsadresse vor den Toren der Landeshauptstadt sicher auch als »Kulturzentrum Dresden-Ost« bezeichnen. Das sei ein mutiger Begriff, findet Rieger. Aber angesichts dessen, was man hier künftig an großen und kleinen kulturellen Höhepunkten präsentieren möchte, sicher einer, der einer solchen traditionsreichen Kulturstätte auf jeden Fall entspricht. Kulturzentrum 2.0 Großröhrsdorf

  • 1905 wurde der Jugendstilsaal eingeweiht.
  • Im Saal des ab den 1940er Jahren als »Kinoschau« bekannten Kulturhauses hatten 631 Besucher Platz.
  • 2010 wurden Kino und Kulturhaus geschlossen.
  • Im neuen Rödersaal finden bis zu 600 Besucher Platz, sind monatlich bis zu 25 Veranstaltungen geplant.
  • Besonderheit: Im Rödersaal wird auch Trapez-Artistik möglich sein. Dafür wurde eine Flugeinrichtung installiert.
  • Rund 200 Parkplätze werden im Umfeld des neuen Kulturhauses entstehen.
  • Beginn und Ende der Veranstaltungen sind mit Blick auf den Fahrplan der Züge zwischen Kamenz und Dresden ausgerichtet, die im nahen Bahnhof Großröhrsdorf halten und im 30-Minuten-Takt fahren.
  • Webseite (ab 1. Juli): www.rödertal.de, Mailadresse: info@rödersaal.de  
  • Ticketservice ab 1. September


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