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Sandro Paufler

Bürgermeister fordern Unterstützung für Kulturhäuser

Ostsachsen. Im Gegensatz zu Theatern sind Kulturhäuser von einer Förderung des Kulturraumes Oberlausitz-Niederschlesien ausgeschlossen. Vier Bürgermeister wollen das nicht hinnehmen und setzen sich aktiv für eine finanzielle Unterstützung ihrer Einrichtungen ein.
Die (Ober-) bürgermeister Holm Große aus Bischofswerda, Thomas Martolock aus Cunewalde, Stefan Schneider aus Großröhrsdorf und Albrecht Gubsch aus Löbau (v.l.) kämpfen für ihre kulturellen Einrichtungen in der Kommune.

Die (Ober-) bürgermeister Holm Große aus Bischofswerda, Thomas Martolock aus Cunewalde, Stefan Schneider aus Großröhrsdorf und Albrecht Gubsch aus Löbau (v.l.) kämpfen für ihre kulturellen Einrichtungen in der Kommune.

Bild: Sandro Paufler

Was haben die Bürgermeister aus Löbau, Bischofswerda, Großröhrsdorf und Cunewalde gemeinsam? In allen Kommunen gibt es traditionsreiche Kultureinrichtungen. Sei es in Cunewalde die Blaue Kugel, in Großröhrsdorf der Rödersaal oder das demnächst in der Sanierung befindliche Kulturhaus Bischofswerda, das zu einem Kommunal- und Kulturzentrum umgebaut wird. Das Problem: Für diese Veranstaltungshäuser gibt es keine Fördermittel vom Kulturraum Oberlausitz-Niederschlesien. Sie erhalten im Gegensatz zum Gerhart-Hauptmann-Theater in Zittau oder dem Soziokulturellen Zentrum Steinhaus Bautzen keine Unterstützung, um diese Gebäude betreiben zu können. Somit sind die Kommunen bei der Unterhaltung der Kulturhäuser auf sich allein gestellt. Die Bürgermeister betonen, dass die Finanzierung eine enorme Belastung für den Haushalt darstelle, und bekräftigen ihre Aussagen mit einer beauftragten Studie, die die Bedeutung der Kulturhäuser in der Region untersucht hat. Den Bürgermeistern geht es um eine institutionelle Grundförderung der Häuser.

 

Förderrichtlinien werden überarbeitet

 

Der Zeitpunkt der Veröffentlichung der Studie wurde bewusst auf dieses Jahr gelegt, da der Kulturraum Oberlausitz-Niederschlesien derzeit seine Förderrichtlinien für kulturelle Einrichtungen überarbeitet. Die Bürgermeister möchten mit der Studie eine öffentliche Diskussion anstoßen und hoffen, dass Kulturhäuser künftig in die Förderung aufgenommen werden.

 

Kulturhaus: gleicher Name, anderes Konzept

 

Doch Kulturhaus ist nicht gleich Kulturhaus. In den Häusern gibt es unterschiedliche Konzepte und Betreiberstrukturen. So ist das Veranstaltungsgelände in Löbau eher auf große Messen, Konzerte und Outdoor-Veranstaltungen zugeschnitten, im Kulturhaus Bischofswerda sollen neben dem Veranstaltungssaal auch Behörden im Gebäude untergebracht werden. Die Blaue Kugel in Cunewalde ist kommunal geführt, dagegen wird der Rödersaal in Großröhrsdorf aktuell von einem privaten Eigentümer betrieben. Die Frage wird sein, wie und in welcher Form multifunktionale Veranstaltungshäuser gefördert werden können.

 

Gremien im Kulturraum müssen objektiv sein

 

Ein weiterer Aspekt, den Bürgermeister Thomas Martolock beschäftigt, ist die Zusammensetzung der Gremien des Kulturraumes Oberlausitz-Niederschlesien. Dem Bürgermeister ist es wichtig, dass der Kulturbeirat als fachliches Beratungsgremium unabhängig besetzt ist. Martolock kritisiert, dass derzeit zu viele Mitglieder des Beirats gleichzeitig Fördergelder empfangen.

Aktuell werden die Ergebnisse bei den Mitgliedern des Kulturraums Oberlausitz-Niederschlesien diskutiert und bewertet. Wann mit Ergebnissen zu rechnen ist, ist unklar: "Im Moment ist es zu früh, um Aussagen darüber zu treffen, wie und in welcher Form sich die Förderung von Kulturhäusern in der neuen Leitlinie wiederfindet", heißt es von der Kultursekretärin Dr. Annemarie Franke.


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