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Budissas Vizepräsidenten äußern sich über die Zukunft von Budissa Bautzen

Bautzen. Die beiden Vizepräsidenten der FSV Budissa Bautzen, Sven Johne und Steffen Pech, gewähren Einblicke in die vergangene Saison und in die Herausforderungen im Nachwuchsbereich.

Die Vizepräsidenten Sven Johne (links) und Steffen Pech äußern sich im Interview über Budissa Bautzen.

Die Vizepräsidenten Sven Johne (links) und Steffen Pech äußern sich im Interview über Budissa Bautzen.

Bild: Fotos: Holger Hinz, Matthias Kost; Fotomontage: spa

Es gab eine Reihe von Herausforderungen in dieser Saison. Was hat Sie motiviert, die Dinge wieder in die richtigen Bahnen zu lenken?

Steffen Pech: Es stimmt. Es gab eine lange Liste von Hiobsbotschaften - angefangen bei den Verletzungen und dem letzten Tabellenplatz unserer 1. Männermannschaft über das Minus bei den »Müller Wiesn« bis zum Rücktritt des Präsidenten und der unklaren Sponsoren- und Finanzsituation für das kommende Jahr. Wenn man alles zusammenfasst, war die Situation wirklich grenzwertig. Dennoch haben wir als ehrenamtlich gewählte Vereinsführung Verpflichtungen - gegenüber dem Verein, den Mitgliedern und insbesondere unseren Nachwuchsspielern. Unsere Philosophie besteht darin, jungen Nachwuchsspielerinnen und -spielern die Möglichkeit zu geben, sich sportlich zu betätigen und gleichzeitig eine leistungsorientierte Fußballausbildung im Verein zu erhalten. Das war und ist immer die treibende Kraft.

 

Es gab Gerüchte, dass der Hauptsponsor Henschke Bau seine finanzielle Unterstützung für den Verein reduziert. Wie ist der aktuelle Stand?

Sven Johne: Die Überlegungen, die zu diesen Gerüchten geführt haben, waren nie sportlicher oder wirtschaftlicher Natur. Sie waren vielmehr auf die anhaltenden Anfeindungen und Diffamierungen zurückzuführen, denen Herr Drews und seine Firma ausgesetzt waren und immer noch sind. Trotzdem haben wir deutlich mehr als positive Signale erhalten, dass die erfolgreiche Partnerschaft, die bereits seit 21 Jahren besteht, fortgesetzt wird. Herr Drews hat immer wieder betont, dass ihm insbesondere die Kinder- und Jugendarbeit als soziales Projekt am Herzen liegt und dass es nach den vielen Investitionen im Humboldthain wichtig ist, den Verein weiterzuführen. Die Vertragsunterzeichnungen stehen in Kürze an. Darüber sind wir sehr glücklich und dankbar.

 

Worin liegen die Leitplanken für die nächste Saison bei der Mannschaft?

Sven Johne: Wir wollen unseren einzigartigen Weg fortführen, den ich in dieser Spielklasse bundesweit als einmalig betrachte. In unserer Männermannschaft haben wir aktuell 17 (!) Spieler fest integriert, die zuvor Teil unserer Nachwuchsmannschaften waren. Im Spiel gegen den Tabellenführer Eilenburg standen bei unserem 4:0-Sieg erneut acht ehemalige Budissa-Youngster in der Startelf. Gleichzeitig werden wir weiterhin mit Kooperationsvereinen im Männerbereich zusammenarbeiten, in denen sich unsere Spieler nach ihrer Zeit als A-Junioren weiterentwickeln können, um später den Sprung in die Budissa-Männermannschaft zu schaffen.

 

Wie steht es um den Nachwuchs? Sind Sie mit der Entwicklung im Groß- und Kleinfeldbereich zufrieden?

Sven Johne: Aufgrund der vielen verletzten Spieler in der 1. Mannschaft mussten mehr U19-Spieler als geplant bereits vorzeitig in der ersten Mannschaft zum Einsatz kommen. Dadurch hat unsere A-Jugend an Qualität verloren und wird voraussichtlich den sportlichen Abstieg in die Landesklasse hinnehmen müssen. Auf der anderen Seite haben wir auch viele Erfolge verzeichnen können. Die U17 spielt in der Meisterrunde und nimmt an den Aufstiegsspielen zur Landesliga teil, die U15 hat den Klassenerhalt in der Landesliga bereits sicher, und die U14 wird voraussichtlich als jüngste Großfeldmannschaft die Meisterschaft nach Bautzen holen.Besonders erfreulich ist die Entwicklung unserer Spieler im Kleinfeldbereich. Dort kann man praktisch monatlich ihre Fortschritte beobachten. Ein weiteres Indiz für unsere erfolgreiche Nachwuchsarbeit ist, dass mehrere Spieler den Sprung in Richtung Nachwuchsleistungszentren in Dresden, Chemnitz und Aue geschafft haben. Insgesamt muss man sagen, dass unsere Nachwuchstrainer in dieser Saison wieder herausragende Arbeit geleistet haben - darauf bin ich wirklich stolz.

 

Was muss besser werden, um sich solider aufzustellen und Krisensaisons zu vermeiden?

Steffen Pech: Wir müssen unsere finanzielle Infrastruktur stärken. Die Impulse dafür sind vorhanden, und wir werden sie jetzt aufgreifen und bestmöglich umsetzen. Gleichzeitig hoffen wir, dass wir in den nächsten Jahren von den extremen Verletzungsproblemen verschont bleiben. In dieser Hinsicht sind unsere Bedürfnisse fast grenzenlos gedeckt. Zeitgleich müssen wir das Unterstützerfeld noch breiter aufstellen. Mit dem über 58.000 Quadratmetern großen Nachwuchszentrum Humboldthain ist in den vergangenen Jahren ein wahres Juwel entstanden, das leider auch einige Schattenseiten hat – insbesondere natürlich finanzieller Natur. Wir sind hier auf das Verständnis und die Unterstützungsbereitschaft des Stadtrates und der Stadtverwaltung angewiesen. Es darf nicht bei Lippenbekenntnissen bleiben, sondern es muss zu tatkräftiger Unterstützung kommen, um so den Verein langfristig zu sichern.

 

Das vollständige Interview lesen Sie hier


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