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Polizei/tok

Unfallopfer in Auto geladen und an anderer Stelle ausgesetzt

Im November wurde in Olbersdorf eine Frau von einem Auto angefahren. Vom Unfallverursacher fehlte zunächst jede Spur. Inzwischen hat die Polizei einen Tatverdächtigen ermittelt. Wie sich herausstellte, handelte es sich bei der Tat um mehr als eine "normale" Unfallflucht.

In der Nacht zum 15. November 2015 eilten Polizei und Rettungsdienst gegen 2.20 Uhr auf die Rosa-Luxemburg-Straße in Olbersdorf. Dort war eine schwer verletzte Frau aufgefunden worden. Die 43-Jährige kam in ein Krankenhaus, indem sie längere Zeit behandelt wurde. Die Verletzungen der Geschädigten deuteten darauf hin, dass sie von einem Fahrzeug angefahren wurde. Sie selber konnte dazu keine Angaben machen. Von einem weiteren Unfallbeteiligten fehlte zunächst jede Spur. Der Verkehrsunfalldienst übernahm die weiteren Ermittlungen. Die Polizei wandte sich in dem Fall mit einem Zeugenaufruf an die Öffentlichkeit. Schnell stand auf Grund der Spurenlage fest, dass es sich beim Auffindeort der Verletzten unmöglich um den tatsächlichen Unfallort handeln konnte. Weitere Hinweise existierten zunächst nicht, so dass sich die Ermittlungen schwierig gestalteten. Die Beamten befragten unter anderen Personen aus dem Umfeld der Geschädigten und die Teilnehmer einer Faschingsveranstaltung, die in der Unfallnacht stattgefunden hat und an der auch die 43-Jährige teilgenommen hat. Die Polizisten erhielten bei ihrer Arbeit auch Hinweise aus der Bevölkerung. In wochenlanger Kleinarbeit gingen die Unfallexperten jedem Hinweis nach und setzten so Stück für Stück, wie bei einem Puzzle, ein Bild zu den Geschehnissen aus der Nacht vom 15. November zusammen. Diese intensiven Bemühungen waren nun von Erfolg gekrönt. Ins Fadenkreuz der Ermittler geriet ein Pkw, dessen Halter ebenfalls an der besagten Faschingsveranstaltung teilgenommen hatte. In Zusammenwirken mit der Staatsanwaltschaft Görlitz wurde ein richterlicher Durchsuchungsbeschluss für die Wohnung des 39-Jährigen und seiner 21-jährigen Frau beantragt. Schließlich rückten die Beamten bei den beiden Tatverdächtigen ein. Dabei stellten die Polizisten weitere Spuren zu dem Unfallgeschehen sicher. Bei einer Vernehmung legte das Ehepaar ein Geständnis ab, woraufhin auch der tatsächliche Unfallort bekannt wurde. Nach dem derzeitigen Ermittlungsstand wird den beiden Tatverdächtigen vorgeworfen, in der Nacht zum 15. November, nach der besagten Faschingsveranstaltung, auf der Heimfahrt gewesen zu sein, als ihr Pkw auf der Dr.-Rudolf-Friedrichs-Straße mit der 43-Jährigen kollidierte. Das Ehepaar soll die Verletzte dann ins Auto geladen und sie anschließend wieder auf der Rosa-Luxemburg-Straße ausgesetzt haben. Die Schäden am Fahrzeug waren bereits wieder in Stand gesetzt worden. Der Verkehrsunfalldienst konnte jedoch auch noch Wochen nach dem Vorfall Spuren an der Unfallstelle sichern. Die Ermittlungen der Unfallexperten wegen des Verdachts der Straßenverkehrsgefährdung, der unterlassenen Hilfeleistung und anderer Straftaten dauern an. Die Polizisten stellten den Führerschein des 39-Jährigen sicher.


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