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Referendare sollen nach Löbau

Löbau bekommt eine Ausbildungsstätte für Lehrer. Genutzt wird ein Gebäude auf der Hartmannstraße.
Dieses Gebäude auf der Hartmannstraße wird künftig als Ausbildungsstätte für Studienreferendare im Grundschullehramt dienen. Foto: Keil

Dieses Gebäude auf der Hartmannstraße wird künftig als Ausbildungsstätte für Studienreferendare im Grundschullehramt dienen. Foto: Keil

Im ländlichen Raum fehlen Lehrer. Dem will das Kulturministerium mit einer Gehaltszulage für Referendare und zwei neuen Schulen entgegenwirken. Von diesen Maßnahmen profitiert auch Löbau, denn hier soll eine der Ausbildungsstätten für Studienreferendare im Grundschullehramt entstehen. Das gab das Ministerium vergangene Woche bekannt. Genutzt wird in Löbau ein Gebäude auf der Hartmannstraße. Im Gespräch war zunächst auch ein Gebäude in Ebersbach-Neugersdorf. Wie das Kultusministerium mitteilt, sei das dortige Gebäude, das sich im Besitz der Gemeinde befindet, aber nicht sofort einsatzbereit. Das Haus auf der Hartmannstraße ist dagegen Eigentum des Freistaats. Bis Anfang der 2000er Jahre war hier das Seminar zur Ausbildung von Grundschullehrern untergebracht. Aktuell wird es für die Erstausbildung von Seiteneinsteigern und für Fortbildungsveranstaltungen für Lehrkräfte genutzt. Das Gebäude sei „in all den Jahren regelmäßig gewartet und renoviert worden. Wenn Baumaßnahmen, wie der Anbau eines 2. Rettungsweges notwendig wurden, sind diese regelmäßig erfolgt. Das Gebäude ist vollständig ausgestattet. Minimale Maßnahmen, etwa der Beschaffung aktueller Literatur für die Bibliothek, könnten erforderlich sein. Sonst sind keine Maßnahmen erforderlich“ heißt es aus dem Kultusministerium. Hintergrund für die neue Schule, deren Pendant in Annaberg-Buchholz entsteht, ist der Versuch, die angehenden Lehrer dort auszubilden, wo sie gebraucht werden. Um Referendare dazu zu bewegen, ihren Vorbereitungsdienst an Schulen im ländlichen Raum zu absolvieren, zahlt der Freistaat außerdem eine Gehaltszulage von rund 1000 Euro. „Mit diesen beiden Maßnahmen soll es uns besser als bisher gelingen, Lehrernachwuchs an Bedarfsregionen zu binden. Wer den Anwärtersonderzuschlag bekommt, gehört zu den bestbezahlten Referendaren in ganz Deutschland“, so Sachsens Kultusminister Christian Piwarz. Der Anwärtersonderzuschlag wird erstmalig ab dem 1. August 2019 angeboten. Studienreferendare, die zu diesem Zeitpunkt den Vorbereitungsdienst beginnen, können neben dem monatlichen Grundgehalt von etwa 1500 Euro brutto einen monatlichen Zuschlag in Höhe von rund 1000 Euro brutto für die Dauer des Vorbereitungsdienstes erhalten. Der Zuschlag ist allerdings an zwei Bedingungen geknüpft. Zum einen müssen sich die Referendare verpflichten, nach erfolgreichem Abschluss der Ausbildung für fünf Jahre an einer öffentlichen oder freien Schule im ländlichen Raum in Sachsen tätig zu sein. Zum anderen muss der Vorbereitungsdienst an einer Schule in einer Bedarfsregion absolviert werden. Als Bedarfsregionen gelten alle Regionen in Sachsen außerhalb der Ballungszentren Leipzig und Dresden. Der Anwärtersonderzuschlag kann auch rückwirkend gezahlt werden. Auch dann müssen sich die Referendare für eine Tätigkeit in einer Bedarfsregion verpflichten. Ob der Sonderzuschlag die gewünschte Wirkung zeigt, will das Kultusministerium nach einem Jahr prüfen. Die Regelungen könnten dann eventuell angepasst werden.


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