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Mit Unterstützung zum Ausbildungsplatz

Zittau. Über die Maßnahme BaE kooperativ erhalten junge Menschen zusätzliche Förderung in der Berufsausbildung. In Zittau hat das bestens funktioniert und EAZ einen neuen Azubi beschert.

Geschäftsführer Thomas Lohde, FAW-Mitarbeiter Silvio Seibt, Azubi Florian Andre Hansen und Jobcenter-Sachgebietsleiter Stephan Schmidt vor dem Firmengebäude der EAZ in Zittau.

Geschäftsführer Thomas Lohde, FAW-Mitarbeiter Silvio Seibt, Azubi Florian Andre Hansen und Jobcenter-Sachgebietsleiter Stephan Schmidt vor dem Firmengebäude der EAZ in Zittau.

Bild: T. Keil

Als Thomas Lohde vergangenes Jahr mit seiner Firma an einem Jobspeeddating teilnahm, da war der Geschäftsführer der Elektro- und Automatisierungsanlagen (EAZ) GmbH aus Zittau zunächst enttäuscht. Die Zahl der Besucher hielt sich in Grenzen, der ganze Aufwand, den die Firma betrieben hatte, schien umsonst gewesen zu sein.

 

Dann kam Florian Andre Hansen an den Tisch der EAZ. Der war vom Jobcenter zu der Veranstaltung eingeladen worden, um sich für eine Berufsausbildung in außerbetrieblichen Einrichtungen in kooperativer Form (BaE kooperativ) einen Betrieb zu suchen. Bei der etwas sperrig betitelten Maßnahme handelt es sich um ein sozialpädagogisch begleitete Berufsausbildung. Zielgruppe sind junge Menschen, die ohne gezielte Förderung keinen Ausbildungsplatz bekommen oder es nicht schaffen, die Ausbildung abzuschließenden.

 

Dazu sucht sich das Jobcenter Kooperationspartner. In den Jahren 2020 und 2021 übernahm die Fortbildungsakademie der Wirtschaft (FAW) in Görlitz diese Aufgabe. Die Förderung kann dabei ganz unterschiedlicher Natur sein und wird auf den jeweiligen Teilnehmer angepasst. »Wir können zum Beispiel spezielle Dozenten und Fachlehrer einsetzen, wenn es bei einem Teilnehmer in einem bestimmten Fach hapert«, sagt Silvio Seibt, Pädagogischer Mitarbeiter der FAW. Zu den Inhalten bei BaE kooperativ zählen aber auch Prüfungsvorbereitung, Training sozialer und methodischer Kompetenzen und Beratung und Unterstützung bei beruflichen und persönlichen Problemen. Ziel ist es, die Teilnehmer in allen Bereichen so fit zu machen, dass sie den Sprung in eine klassische Berufsausbildung schaffen.

 

Zurück zum Tisch beim Jobspeeddating. Dort hat die Chemie zwischen EAZ-Chef Thomas Lohde und Florian Andre Hansen gepasst und die Firma gab dem jungen Mann eine Chance. »Wir hatten vorher keine Erfahrung mit BaE kooperativ«, sagt Thomas Lohde. Die Firma, die 25 Angestellte und drei Auszubildende hat, tut sich wie viele andere Unternehmen auch zunehmend schwer, passende Bewerber zu finden. Also versuchte man es mit dem Kooperationsmodell.

 

Die Zuweisung zu BaE kooperativ erfolgt über das Jobcenter oder die Agentur für Arbeit. »Wir erleben oft Jugendliche, die in der Praxis gut sind, wo es aber in der Theorie hapert«, sagt Stephan Schmidt, Sachgebietsleiter Eingliederung im Jobcenter. Da ist die BaE-Maßnahme ein sinnvolles Mittel. Die Azubis werden gezielt gefördert, die Firma geht ein geringeres Risiko ein, weil sie nicht direkt Ausbildungsbetrieb ist. Für die EAZ und Florian Andre Hansen hat das direkt im ersten Anlauf funktioniert. Die Firma übernahm ihn, im September wurde der Ausbildungsvertrag unterschrieben und das zweite Lehrjahr läuft jetzt ganz klassisch ab.


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