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»Mehr Patientensicherheit und Komfort«

Görlitz. Das St. Carolus-Krankenhaus hat im November einen neuen urologischen Röntgenarbeitsplatz eingeweiht. Wir wollten von Chefarzt Dr. med. Andreas Lammert wissen, welche Vorteile der bietet.

Dr. med. Andreas Lammert, Chefarzt der Urologie und Ärztlicher Direktor am Krankenhaus St. Carolus.

Dr. med. Andreas Lammert, Chefarzt der Urologie und Ärztlicher Direktor am Krankenhaus St. Carolus.

Bild: St. Carolus Krankenhaus Görlitz

WochenKurier: Welche Vorteile bringt das neue Röntgengerät für die Patienten?

Dr. med. Andreas Lammert: Der neue digitale, röntgenassistierte Urologische Operationsplatz Uromat HD besteht aus einem modernen Röntgen-Durchleuchtungsarbeitsplatz mit Patientenlagerungstisch für eine breite urologische Diagnostik und für die vielfältigen minimal-invasiven Eingriffe in der Urologie. Der Behandlungsplatz bietet aufgrund seiner niedrigen Einstiegshöhe und der vielseitigen Lagerung mit einem extremen Kippbereich deutlich mehr Patientensicherheit und Komfort. Die Strahlenbelastung wurde dank moderner Technologie auf ein Minimum reduziert.

Hier werden alle Nierenstein-Entfernungen ausgeführt, mit Zugang zur Niere über die Harnwege oder mittels Punktion. Herkömmliche offene Steinoperationen gehören ja schon lange der Vergangenheit an. Das St. Carolus-Krankenhaus nimmt jetzt schon bei den minimal-invasiven Steinentfernungen in Deutschland einen vorderen Platz ein, wie die Statistiken der AOK und der Barmer zeigen. Nunmehr werden die Mitarbeiter diese Subspezialisierung weiter ausbauen können.

 

Nicht nur der Röntgenarbeitsplatz ist neu, die Räume in der Urologischen Abteilung wurden komplett modernisiert. Wie lange hat das gedauert und gab es dafür Fördermittel?

Bei einer solchen Maßnahme reduziert sich die Anschaffung eines neuen Röntgen-Arbeitsplatzes nicht auf den Einbau des neuen Geräts. Es erforderte auch eine bauliche, brandschutztechnische und malermäßige Instandsetzung, die IT musste komplett modernisiert werden sowie die Sicherheitsmaßnahmen seitens des vorgeschriebenen Strahlenschutzes. Das alles geschah bei vollem Weiterbetrieb des Krankenhausbetriebes - denn Krankheiten warten nicht - mit vorübergehender Auslagerung des urologischen OPs in andere Räumlichkeiten. Das Röntgengerät wurde aus den pauschalen Fördermitteln finanziert, die Modernisierung der Räumlichkeiten aus Eigenmitteln.

 

Welche Investitionen sind für 2023 geplant?

Investitionen im St. Carolus müssen natürlich auch in 2023 erfolgen. So ist geplant, in eine neue Röntgenanlage in der Röntgenabteilung, Monitoring für die Notfallambulanz/Intensivmedizin und die medizinisch-technische Ausrüstung für die Chirurgie zu investieren.

 

Mitte November fand der 15. Görlitzer Urologentag mit 130 Teilnehmern statt. Worum ging’s und welche Bedeutung hat eine Veranstaltung wie diese für die medizinische Versorgung in der Region?

Der Urologentag in Görlitz hat eine lange Tradition. Er findet immer in Zusammenarbeit mit dem Städtischen Klinikum Dresden statt. Es wird über neueste Ergebnisse in der Versorgungsforschung berichtet. Experten aus ganz Deutschland werden eingeladen. Dabei wird darauf Wert gelegt, eine breite Palette an Themen zu anzubieten. Es treffen sich daher nicht nur Urologen der Region, sondern auch Ärzte anderer Fachrichtungen und auch viele pflegerische Mitarbeiter der Kliniken und der Praxen. Es wird auch stets ein spezieller Vortrag aus dem Pflegebereich gehalten. Nebenbei wird damit die Möglichkeit geboten, Erfahrungen und Erkenntnisse auch untereinander auszutauschen, was gern wahrgenommen wird. Fortbildungsveranstaltungen wie diese bringen immer Impulse für die medizinische Versorgung der Region. Der Wissensstand wird aktualisiert, neue Behandlungsmethoden werden vorgestellt und für die Anwendung vor Ort geprüft.


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