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Kreditkartenbetrug per WhatsApp nimmt zu

Der Polizei im Kreis Görlitz werden vermehrt Fälle von Kreditkartenbetrug gemeldet. Bei der neuen Masche spielen Messenger wie WhatsApp eine zentrale Rolle.

Die Betrüger nutzen Messenger wie WhatsApp.

Die Betrüger nutzen Messenger wie WhatsApp.

Bild: Pixabay

Landkreis Görlitz. Seit Herbst des vergangenen Jahres 2021 hat eine neue Betrugsmasche im Zusammenhang mit Kreditkartendaten und WhatsApp in den Landkreisen Görlitz und Bautzen zugenommen. Immer wieder wenden sich Geschädigte an die Polizei, nachdem sie getäuscht wurden und Gaunern ihre Kreditkartendaten preisgaben.

 

Die Betrüger melden sich auf Seiten wie eBay Kleinanzeigen an und geben sich dann als Kaufinteressenten aus. Sie bieten die Zahlungsabwicklung per Kreditkarte an und übermitteln einen Link zu einer gefälschten, dem Original nachempfundenen Kleinanzeigen-Seite. Wenn die Geschädigten diesen dann anklicken, werden sie zur Eingabe ihrer Kreditkartendaten aufgefordert.

 

Dabei machen sich die Betrüger das im vergangenen Herbst eingeführte Bezahlsystem »Sicher bezahlen« zu Nutze, das zur Erhöhung der Zahlungssicherheit eingeführt wurde. Der Kontakt wird innerhalb kürzester Zeit, nachdem der Geschädigte ein Inserat bei eBay Kleinanzeigen veröffentlicht hat, per Instant Messenger, in der Regel per WhatsApp, hergestellt.

 

Das Problem: Geschädigte Anbieter/Verkäufer haben in der Regel ihre Mobiltelefonnummer in der Anzeige hinterlegt, obwohl es unter eBay Kleinanzeigen auch die Möglichkeit einer sicheren Kommunikation (per E-Mail) gibt. Auf Ebay findet sich dazu auch folgender Hinweis: »Sicher bezahlen findet ausschließlich über die Nachrichtenfunktion unserer Website statt! Sei also bitte achtsam und falle nicht auf Phishing-Versuche herein.« Dann wird auf Phishing-Beispiele verlinkt. Heißt: Wird man zwecks Zahlungsvorgang auf anderen Kanälen, also beispielsweise eben Messenger wie WhatsApp aber auch SMS, kontaktiert, handelt es sich um Phishing-Versuche, also Betrüger.

 

Man kann kein Geld auf die Kreditkarte buchen

 

»Den Opfern ist nicht bewusst, dass der Käufer zur Zahlungsabwicklung per Kreditkarte einen Zahlungsdienstleister benötigt«, teilt die Polizeidirektion Görlitz mit. Ohne diesen so genannten Acquirer, auch Acquirerbank, kann der Kauf nicht abgewickelt werden. Was die Betrüger mit den Daten aber tun können, ist sie zur Zahlung eigener Einkäufe zu nutzen, also auf Kosten der Opfer zu shoppen. Das geschieht dann meist im Ausland, wo kein 3D-Secure-Verfahren für Onlinekäufe durchgeführt wird.

 

»Die Täter machen es sich zu Nutze, dass vielen nicht bekannt ist, wie ein vertrauenswürdiger Link zu einer Internetseite aufgebaut ist. Sobald vertraut erscheinende Informationen auftauchen, wie das Wort eBay oder Kleinanzeigen, wird geklickt«, so die Polizei. Das gleiche Phänomen beobachten die Ermittler bei Messenger-Diensten.

 

Zudem fehlt es offenbar manchen an Kenntnissen über die Möglichkeiten einer Kreditkartenzahlung. Die vermeintlichen Kaufinteressenten erfragen die Kreditkartennummer, Gültigkeitsdauer und den Sicherheitscode und geben dann vor, Geld auf die Kreditkarte der Geschädigten zu »buchen«. Grundsätzlich können Privatpersonen ihre Kreditkarte nur zur Bezahlung registrierter Unternehmen verwenden. Überweisungen an andere Privatpersonen sind nicht möglich.

 

So können Sie sich schützen

 

Im Internet geht es oftmals sehr schnell zu. Nur ein Klick zur Kaufabwicklung - hier lautet jedoch der Grundsatz: Nehmen Sie sich Zeit. Seien Sie achtsam, wo Sie Ihre persönlichen Daten im Internet eingeben, denn es geht um Ihr Geld. Sehen Sie sich genau an, auf welchen Link Sie klicken, recherchieren Sie, fragen Sie nach. Eine Kaufabwicklung sollte niemals zwischen Tür und Angel stattfinden.


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