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Tony Keil

Edeka macht‘s jetzt selbst

Görlitz. Edeka betreibt den Markt auf der Dresdener Straße künftig in Eigenregie. Zuletzt hatte es vermehrt Beschwerden gegeben.

Der Markt auf der Dresdener Straße wird vorerst von der Edeka-Gruppe in Eigenregie betrieben. Foto: T. Keil

Der Markt auf der Dresdener Straße wird vorerst von der Edeka-Gruppe in Eigenregie betrieben. Foto: T. Keil

Bild: T. Keil

 Die Mitteilung der Edeka-Unternehmensgruppe Nordbayern-Sachsen-Thüringen ist recht überschaubar. Man werde den Markt auf der Dresdener Straße künftig in Eigenregie betreiben. Die bisherige Inhaberin Kathrin Biebrach habe sich entschieden, ihn ab Februar nicht mehr zu betreiben. In der Filiale stünden nun zunächst Inventur und das Bestücken mit neuer Ware an. Vom 30. Januar bis voraussichtlich 6. Februar sei deswegen geschlossen. Perspektivisch sei eine Neu-Privatisierung angedacht, man sucht also eine neue Betreiberin oder einen Betreiber. Vorher wolle man den Markt so aufstellen, »wie es die Kundinnen und Kunden von Edeka-Märkten gewohnt sind, nämlich mit einem gepflegten und sauberen Markterscheinungsbild und vollen Regalen«, teil die Unternehmensgruppe mit.

 

Wenn auch in der Mitteilung keine konkreten Gründe für die Trennung von der Marktleiterin genannt werden, deutet der letzte Satz zumindest an, warum es aller Wahrscheinlichkeit nach zu dem Schritt kam. In den vergangenen Wochen hatte es vermehrt Beschwerden über die Zustände in dem Markt gegeben. Die Sächsische Zeitung berichtete von lückenhaft gefüllten Regalen, dürftigem Sortiment und schlechtem Umgang der Marktleitung mit Kunden und Mitarbeitern. Auch online finden sich viele negative Bewertungen. Beispielsweise wird darüber geklagt, dass man nur mit Einkaufswagen in den Laden durfte. Eine Regelung, die zur Corona-Hochzeit in vielen Supermärkten eingeführt wurde, um für Abstand zwischen den Kunden zu sorgen, die jetzt aber meist wieder aufgehoben wurde. »Warum noch immer die Einkaufswagen-Pflicht?! Echt unnötig und nervig. Die Mitarbeiter müssen einen immer stoppen und können keine Erklärung liefern«, schrieb ein Kunde vor zwei Wochen.

 

Eine andere Kundin kündigte in einer Bewertung vor einem Monat an, nicht mehr in dem Markt einzukaufen. Ihr sei Diebstahl mit der Begründung unterstellt worden, dass sie in der Woche schon einmal hier eingekauft habe. Also könne sie jetzt etwas gestohlen haben und solle ihren Rucksack zeigen. »Für mich waren diese Anschuldigungen sehr beschämend, da der Laden sehr voll war, und sicher einige mich jetzt grundlos als Ladendieb abstempeln«, schreibt sie weiter.


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