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Der Prozess wächst mit den Menschen

Der Grantiro-Prozess ist angelaufen. Neun Ideen brachte die erste Innovationswerkstatt. Für die zweite Ausgabe wünschen sich die Macher neue Teilnehmer.

Vergangenes Jahr starteten die Kreativitätsinterviews und mit der ersten Innovationswerkstatt nahm der Grantiro-Prozess Fahrt auf (WochenKurier berichtete). Zur Erinnerung: Bei dem Projekt geht es darum, den Landkreis wie ein Unternehmen zu denken und die Kreativität der Mitarbeiter, in dem Fall also der Bewohner, zu nutzen, um Innovation zu schaffen. Der Strukturwandel wird so angegangen wie der Transformationsprozess in einem Unternehmen, in dem das aktuelle Geschäftsmodell nicht mehr funktioniert. Bei der ersten Werkstatt mit dabei war Anke Wahls-Block, die in Tauchritz zwei Gästehäuser betreibt. Sie war zunächst etwas skeptisch, nach dem Kreativitätsinterview, das mit jedem Teilnehmer geführt wird, aber von der Idee überzeugt. »Die Innovationswerkstatt war wirklich eine coole Erfahrung«, sagt sie. Coronabedingt online wurden die Teilnehmer in zwei Gruppen geteilt. »Dann ging es erstmal darum, Ideen rauszuhauen«, sagt Anke Wahls-Block. Danach wurde diskutiert, konkretisiert und am Ende die neun besten Ideen ausgewählt und in einem Kurzkonzept aufgeschrieben. Eines dieser Konzepte trägt beispielsweise den Titel »Gesundheitsstadt«. Hier geht es vereinfacht gesagt um die Frage, wie man mit dem Gesundbleiben Geld verdienen kann. Ernährungsberatung in Kitas, die Förderung regionaler, gesunder Lebensmittel und ein Bonusprogramm, das gesunde Ernährung und Bewegung belohnt, sind hier einige der Ideen. Auch Michael Weihrauch nahm an dem Workshop teil. Der aktuelle aber bald scheidende Geschäftsführer der Erlebniswelt Krauschwitz hatte über die ENO von dem Projekt erfahren.  Gefallen hat ihm vor allem die heterogene Besetzung der Gruppen und das sofort auf Augenhöhe diskutiert wurde. Genau das ist der Ansatz der Macher. Es sind zwar Impulsgeber in den Gruppen, also Experten, die von ihren Erfahrungen berichten, aber sie halten keine Vorträge, bei denen die anderen nur zuhören, sondern alle können sich einbringen. Bei Grantiro sollen die Ideen nicht nur auf Papier geschrieben werden, um dann in Schubladen zu verschwinden. Zu der Idee der Gesundheitsstadt trafen sich die Macher vergangene Woche in Dresden zu Gesprächen mit dem finnischen Mediziner und Biochemiker Prof. Dr. Kai Simons und dem Innovationsmanagement-Experten Dr. Oliver Uecke. Man will die Idee mit den beiden Experten vertiefen und schauen, ob sich daraus schon ein Projekt machen lässt und ob es Fördermöglichkeiten gibt.

Nächste Werkstatt Ende Februar

Am 28. Februar und 1. März wird es die nächste Innovationwerkstatt (nochmal als Online-Veranstaltung) geben. Christoph Scholze, der zusammen mit seinem Kollegen Dr. Johannes L. Sauerwein hinter dem Projekt steht, hofft, dass sich bis dahin noch viele kreative Menschen zum Interview angemeldet haben. »Mitmachen kann wirklich jeder. Es ist unkompliziert«, sagt Scholze. Man muss dabei auch keinen unternehmerischen Background haben. Einfach die Website wnjwd.de besuchen, informieren und bei Interesse für ein Kreativitätsinterviews anmelden. Der Prozess, der über mehrere Jahre laufen soll, wachse mit den Menschen, die daran teilnehmen. Hinweis: Aufgrund technischer Probleme können gegenwärtig leider keine Fotos angezeigt werden. Wir bitten um Verständnis.


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