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Tony Keil

Das Querxenland wird winterfest

Seifhennersdorf. Das Querxenland will wetterunabhängiger werden. Mit Strukturwandelmitteln soll ein neues Gebäude entstehen. Bis zum ersten Spatenstich ist es aber noch ein Stück.

Geschäftsführer Thomas Lehmann (links) und sein Vorgänger Rüdiger Schaper auf dem Parkplatz, auf dem das neue Gebäude entstehen soll. Dadurch fallen natürlich Parkmöglichkeiten weg. Daher soll auf einer anderen Fläche ein neuer Parkplatz entstehen.

Geschäftsführer Thomas Lehmann (links) und sein Vorgänger Rüdiger Schaper auf dem Parkplatz, auf dem das neue Gebäude entstehen soll. Dadurch fallen natürlich Parkmöglichkeiten weg. Daher soll auf einer anderen Fläche ein neuer Parkplatz entstehen.

Bild: T. Keil

Im Januar flatterte die gute Nachricht ins Haus: Der Bund hat grünes Licht für das Projekt »Gut-Drauf-Komplex« am KiEZ Querxenland in Seifhennersdorf gegeben. Damit war ein weiterer Schritt hin zu dem neuen Gebäude gemacht, das das Kinder- und Jugenderholungszentrum wetterunabhängiger machen und damit die Saison verlängern soll. Der Name rührt von dem gleichnamigen Programm der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) her, dass gesunde Ernährung, ausreichend Bewegung und Stressregulation bei Kindern und Jugendlichen fördert. Das Querxenland ist als einzige Einrichtung in Sachsen als »Gut-Drauf-Unterkunft« zertifiziert.

 

Auf einer Fläche, die aktuell noch als Parkplatz genutzt wird, soll ein 50 mal 50 Meter großes Mehrzweckgebäude entstehen. In ihm untergebracht werden sollen Sportfelder und eine Kletterwand, eine Bowlingbahn, eine Bühne und eine Großküche mit Speisesaal für 300 Personen. Das Ziel ist es, durch die neuen Angebote die Saison im Winter zu verlängern und die Zahl der Übernachtungen so von 50.000 im Jahr auf 60.000 zu steigern.

 

Aktuell ist das KiEZ komplett geschlossen, öffnet erst in den Winterferien wieder. Das ist aber nicht die Regel, sondern den hohen Energiepreisen geschuldet. Normalerweise öffnet das Querxenland auch im Winter. Der neue Komplex soll hier aber mehr Möglichkeiten bieten. Und auch im Frühling, Sommer und Herbst hilft er bei schlechtem Wetter. Die Großküche nebst Speisesaal ist nötig, weil aktuell mit einem Behelfsprovisorium aus den 50er-Jahren gearbeitet wird. Die derzeit rund 150.000 Mahlzeiten pro Jahr werden in drei verschiedenen Gebäuden auf drei unterschiedlichen Ebenen zubereitet. »Wir freuen uns sehr, dass wir bald eine richtige Großküche haben und die Versorgung der Gäste zeitgemäß und adäquat gewährleisten können«, sagt Geschäftsführer Thomas Lehmann. Gedacht hat man auch an die spätere Betreibung des Gebäudes. Um die Kosten hier möglichst gering zu halten, sind Solar- und Photovoltaikpaneele geplant, um selbst für Warmwasser und Strom zu sorgen.

 

Ende 2026 muss alles stehen

 

Vor dem ersten Spatenstich ist noch ein Stück Weg zu gehen. »Die Zusage vom Bund bedeutet, dass wir jetzt den Fördermittelantrag vorbereiten«, erklärt Geschäftsführer Thomas Lehmann. Sechs Monate hat man dafür Zeit. Parallel läuft die europaweite Ausschreibung der Leistungen. Denn anders als bei der Einreichung an den Regionalen Begleitausschuss (RBA), bei dem eine Kostenschätzung verlangt war, braucht es für den Fördermittelantrag bei der Sächsischen Aufbaubank (SAB) eine Kostenberechnung. Reichlich zu tun also für den Geschäftsführer und seinen Vorgänger Rüdiger Schaper, der ihn als Vorstandsmitglied hier unterstützt.

 

Was den Aufwand nicht eben kleiner macht, ist die Tatsache, dass die Anträge online eingereicht werden müssen, die Systeme bei der Sächsischen Agentur für Strukturentwicklung (SAS) und der Sächsische Aufbaubank aber nicht kompatibel sind. Mit ersterer wurde das Projekt bis in den RBA gebracht, letztere vergibt die Fördermittel. Also muss jetzt für die SAB alles nochmal geschrieben werden. Aus dem Antrag an die SAS lässt sich nichts übernehmen.

 

Im Querxenland will man aber nicht klagen. »Wir sind sehr froh, dass wir die Chance auf die Strukturwandel-Gelder haben«, sagt Rüdiger Schaper. Er geht aktuell davon aus, dass das Projekt rund 19 Millionen Euro kosten wird, wovon, so hofft er, 90 Prozent gefördert werden. »Wer so viel Geld bekommt, der muss auch damit leben, dass das mit hohem Aufwand verbunden ist.« Bis Mitte Juli muss der Antrag an die SAB eingereicht sein. Dann hofft man, dass bis Ende des Jahres die Bewilligung da ist. 2024 wird dann hauptsächlich für Planungsarbeiten benötigt. »Wenn alles gut läuft, können die ersten Bauarbeiten im Herbst 2024 beginnen«, sagt Geschäftsführer Thomas Lehmann. 2025 soll dann der Rohbau, 2026 der Innenausbau folgen. Bis Ende 2026 muss das Projekt abgeschlossen sein.


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