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Carola Pönisch

"Frau Radebeul" erklärt die Geld-Verwendung

Wofür werden eigentlich unsere Steuergelder verwendet? Diese Frage stellen sich viele Bürger. Die Stadt Radebeul gibt augenzwinkernd darauf jetzt eine Antwort.
OB Bert Wendsche und Sternwartenleiter Uwe Peschel beim Anbringen der neuen Tafel. Foto: Schramm

OB Bert Wendsche und Sternwartenleiter Uwe Peschel beim Anbringen der neuen Tafel. Foto: Schramm

"Liebe Gäste, es ist mir als Stadt Radebeul eine Freude, zwei Drittel der anfallenden Kosten Ihres heutigen Sternwartenbesuches zu tragen. Herzlich willkommen" - so steht es auf einem Schild direkt neben der Eingangstür zur Radebeuler Sternwarte. Zu sehen darauf "Frau Radebeul" in rotem Rock mit Stadtwappen-Muster und frischer grüner Bluse, die ein goldenes Tablett hoch hält, auf dem eine Miniatursternwarte steht. In Szene gesetzt wurde die flotte Dame vom Radebeuler Grafiker Lutz Richter. Auch an allen anderen kommunalen Einrichtungen der Stadt wie Schwimmbad, Bibliotheken oder Sportplätzen werden demnächst solche Tafeln hängen. Die Idee dazu kam aus der Stadtverwaltung. Denn was eigentlich alles von der Kommune mitfinanziert, aber als kommunale Leistungen von den meisten Menschen nicht wahrgenommen wird, ist nicht gerade wenig.  „Uns ist es wichtig zu zeigen: die Radebeuler Bürgerschaft ist „Treugeber“ in dem sie uns ihre Steuergelder anvertrauen und wir als Stadtverwaltung sind Treuhänder. Wir haben die Aufgabe, die Steuergelder effizient und sinnvoll einzusetzen, ob im Straßenbau, im Kita- und Schulbau oder eben durch kulturelle Angebote wie die Sternwarte“, erklärte Oberbürgermeister Bert Wendsche. Mit anderen Worten: Es geht darum Antwort zu geben, was eine Stadt mit den Steuergeldern macht - außer Verwaltungsangestellte zu bezahlen. "Früher zeigten die Menschen eines Ortes auf Postkarten ihr Rathaus, ihre Schule oder die Kirche des Ortes. Das war Ausdruck von Bürgerstolz und hieß 'Schaut her, was wir uns leisten können'", sagt Bert Wendsche. Diese Art Bürgerstolz gebe es heute zwar nicht mehr, aber was sich eine Kommune aufgrund der Wirtschaftskraft ihrer Einwohner leisten kann, das könne man durchaus wieder sichtbar machen. Und deshalb wird "Frau Radebeul" demnächst an zahlreichen Eingängen zeigen, wie viel Geld aus dem Stadtsäckel zugeschossen werden, um sich Bücher ausleihen oder in der Schwimmhalle planschen zu können.


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