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Die schwarz-gelbe Talenteschmiede lebt

Dresden. Das Interview der Woche mit Dynamos Nachwuchs-Chef Jan Seifert
Jan Seifert

Jan Seifert

Bild: Schmidt

Dynamo Dresden galt schon immer als Talenteschmiede. Aktuell können die Schwarz-Gelben ebenfalls Erfolge vorweisen – auch ein Verdienst von Jan Seifert, dem Chef der Nachwuchsakademie. Die U19 wurde Deutscher Vizemeister. Wie ordnen Sie das ein?

Für die Jungs ist es schön und auch für das Image. Schließlich ist es ein Beweis dafür, dass bei uns gute Arbeit geleistet wird. Aber die Platzierung steht gar nicht so im Vordergrund. Wichtig ist, dass sich die einzelnen Spieler entwickeln und auf eine Karriere als Profi-Fußballer vorbereitet werden, auch wenn die Mannschaft vielleicht nur Zehnter wird.

 

Wieso ist die Saison schon jetzt beendet?

Man hat vorsichtshalber nur eine einfache Runde ohne Rückspiel geplant, falls das Corona-Problem zurückkehrt. Jetzt sind noch Vergleiche mit anderen Teams aus Leistungszentren wie Ingolstadt, Unterhaching und Essen angesetzt. Und natürlich das Landespokal-Finale gegen RB Leipzig.

 

Vier U19-Spieler haben Profi-Verträge erhalten, Jonas Oehmichen sogar einen bis 2028 – stark!

Ja, der Junge ist Dynamo durch und durch und seit der U8 bei uns. Er hat schon lukrative Angebote anderer Vereine ausgeschlagen. Genau solche Jungs braucht ein Verein, die nicht als Jugendliche wechseln, weil es vielleicht wirtschaftlich gerade verlockend ist. Der 2004er Jahrgang hat uns schon in der Vergangenheit geprägt und fast immer Erfolge eingefahren.

 

Wäre es gut, wenn es für die jetzt eine schwarz-gelbe U21 oder U23 gäbe?

Auf jeden Fall, aber das ist nicht so einfach. Wirtschaftlichkeit, Stadion, Sicherheit, welche Spielklasse – da gibt es viele Dinge, die zu klären sind. Intern ist das aber ein Thema, jedoch noch nicht für die kommende Saison.

 

Wie sieht es bei den Jüngeren aus?

Die U16 kämpft um den Klassenerhalt, wir haben Hoffnung, brauchen aber Schützenhilfe. Aus dieser Staffel muss jedoch fast das halbe Feld runter, weil sie auf 14 Mannschaften reduziert wird. In der Landesliga gäbe es einen anderen Fußball, der für die Ausbildung aber genauso förderlich ist. Man muss dann eben noch Tests gegen andere Leistungszentren oder tschechische Teams machen.

 

Sind Sie traurig, nicht mehr als Trainer auf dem Platz zu stehen?

Ich bin nun schon im zehnten Jahr in dieser Funktion, habe tatsächlich meine Erfüllung gefunden. Trainings und Spiele sehe ich ja noch – leider habe ich deshalb nur selten Zeit für eins der Profi-Mannschaft.


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