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Anna Seidels Leben nach dem Shorttrack

Dresden. Das Interview der Woche mit Dresdens Sportlerin des Jahres.

Anna Seidel mit dem Preisgeld-Scheck von der Sportlerwahl.

Anna Seidel mit dem Preisgeld-Scheck von der Sportlerwahl.

Bild: Schmidt

Das deutsche Gesicht des Shorttracks beendet ihre Karriere: Anna Seidel verkündete nach der Ehrung zu Dresdens Sportlerin des Jahres 2023 ihren Rücktritt. Wann hat sich die 25-Jährige zu diesem Schritt entschlossen?

Die Entscheidung ist im letzten Jahr gereift, ich habe sie mir nicht leicht gemacht. Nach EM-Bronze und einem zweiten Platz beim Heim-Weltcup im Vorjahr habe ich mir letztlich gesagt: Wenn es am schönsten ist, soll man aufhören. Mehr als zehn Jahre habe ich dem Sport alles untergeordnet, irgendwann will ich auch mal etwas anderes erleben. Ich war jeden Tag acht Stunden in der Eishalle und habe oft gefühlt, dass ich irgendetwas verpassen könnte. Außerdem war ich einige Male ziemlich schwer verletzt, habe aber keine Folgeschäden davongetragen. Man soll das Glück schließlich nicht herausfordern.

 

Was haben Sie vor?

Zum einen bin ich jetzt eine normale Studentin ohne Sonderbehandlung, was etwas komisch ist. Aber ich will auch reisen und die Welt sehen. Ich war zwar als Sportlerin schon in vielen Ländern, habe da aber nur Training und Wettkampf erlebt und gesehen.

 

Wem wollen Sie nach dem Abschied danken?

Vor allem meiner Familie, für die die Eishalle in den letzten Jahren auch zu einem zweiten Zuhause wurde. Aber ebenfalls der Landeshauptstadt, die in der Corona-Zeit nur für uns die Eishalle geöffnet hat, damit wir trainieren können. Ich war immer stolz, Dresden vertreten zu dürfen.

 

Bleiben Sie dem Shorttrack treu?

Auf jeden Fall. Zunächst werde ich die 1.000 Euro Preisgeld, die ich für den Sieg bei der Sportler-Wahl bekommen habe, dem Nachwuchs spenden und dazu beitragen, dass es hier weitergeht.


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