Birgit Branczeisz

Zaungespräch an der Baustelle

Weixdorf. Hort und Kita ziehen Ende 2026 ins neue »Heideland«. Aus der Not wird eine Tugend.

Weixdorf (bb). Was tut sich am Kindergarten? Nach vielen Nachfragen lud Ortsvorsteher Alexander Manzke die Weixdorfer zum »Zaungespräch« an der Baustelle ein. Bürgermeister Jan Donhauser fand das gut, schließlich ist der Neubau die größte Baumaßnahme in Weixdorf und mit 19 Millionen Euro eine Hausnummer. 300.000 Euro hat die Ortschaft beigesteuert.

Sabine Bibas, Eigenbetriebsleiterin der Stadt Dresden, erklärt, warum der Ersatzbau notwenig ist. Neue Grenzwerte drückten dem Fußboden im alten Haus den Stempel »schadstoffbelastet« auf. Auch der Hort nebenan ist  verwinkelt und schwierig zu bewirtschaften, da hat sich die Stadt entschieden »größer zu denken«. Kita und Hort in einem Haus, damit habe man in Langebrück gute Erfahrungen gemacht. »Wir hätten den Hort gern an der Grundschule gebaut, aber die Fläche ist einfach nicht da«, so Bibas. Nun ziehen beide in ein Haus, Ende 2026 ist der Plan.

Als »atmendes System« stellt sie sich die Nutzung mit mal weniger oder mehr Kindern hier und dort vor.  Das neue Haus »Heideland« ist zweigeschossig und besteht aus drei Riegeln, damit »nicht zu viele Wege entstehen«, so Architekt Rico Schubert. Denn lebendig wird es: 390 Kinder – 216 Hortkinder sowie 174 Krippen- und Kindergartenkinder – werden hier zu Hause sein. Alle Gebäude haben separate Zugänge mit Abhol- und Bringeort und vor allem einen geschützten Außenbereich für die Kinder. Das Kinderhaus bekommt ein Grün-Dach und eine PV-Anlage für Eigennutzung, die sich erweitern lässt. Für die Fußboden-Heizung wurden 30 Bohrungen über 100 Meter Tiefe gesetzt.  Die Holzfassade für den Massivbau ist Lärche, ein  Farbleitsystem wird durchs Haus führen. »Blau« für Hort, »Grün« für Kita. Auch die Treppen sind mit eingefärbtem Beton unterschiedlich. Türen und Sonnenschutz  in den jeweiligen Farben runden das Konzept ab. In der Mitte des Hauses »läuft man sich über den Weg«. Leben ist Begegnung.

Kita-Leiterin Maria Kühn und Hortleiterin Janet Röber sind begeistert. Das Konzept bleibt: Natur, Waldnähe, Schwimmkurse, Besuch der Bibliothek, Sport mit der SG Weixdorf. Hort und Kita  sind längst ein Team. Für Sven Krell von der Volkssolidarität ist das »Heideland«  das einzige Objekt in Dresden, aber mit 26 Kitas in elf Kommunen, in über drei Landkreisen ist der Regionalverband Elbtalkreis Meißen »jung aufgestellt«. Gerade hat der Träger die Zahl von 4.000 zu betreuenden Kindern geknackt.

Und der Hort nebenan? Da träumen die Weixdorfer schon mal von einem Bürger-Haus. Am besten mit einem Saal, wie in Langebrück...

 

 

 

 

 


Meistgelesen