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Carola Pönisch

Sternplatz neu gestaltet

Sitzgelegenheiten, Trinkbrunnen, Tischtennisplatte, Tischkicker, Slackline, Grillplatz und Infostele - der Dresdner Sternplatz ist kaum wiederzuerkennen.
Sternplatz aus der Vogelperspektive, hier noch mit tausenden blühenden Krokussen. Foto: Matthias Flörke-Kempe

Sternplatz aus der Vogelperspektive, hier noch mit tausenden blühenden Krokussen. Foto: Matthias Flörke-Kempe

Am 30. April fiel der Bauzaun rund um den völlig neu gestalteten Sternplatz –  krisenbedingt  ohne "große Bühne", sondern still und leise. Nach einjähriger Bauzeit entstand, nicht zuletzt mit den Ideen und Hinweisen der Anwohnern, eine rund 3.000 Quadratmeter große öffentliche Grünanlage mit Sitzgelegenheiten, Trinkbrunnen, Tischtennisplatte, Tischkicker, Slackline und einem Grillplatz.  Der Stadtrat hatte die Umgestaltung des Platzes beschlossen, um den sich im Umbruch befindlichen Wohnstadtteil Seevorstadt-West zu stärken. Die finanziellen Mittel dafür kamen aus dem Förderprogramm Stadtumbau Aufwertung – Westlicher Innenstadtrand (WIR). Der Trinkbrunnen wurde von der AOK PLUS finanziert.  Die Kosten für die Neugestaltung des Platzes betrugen insgesamt 520.000 Euro. Gleichzeitig hatte das Straßen-und Tiefbauamt den Fußweg um die Parkanlage an zwei Seiten neu gebaut und die anderen Teile repariert (20.000 Euro).  (Kurz-)Geschichte des Sternplatzes Bis ins 18. Jahrhundert befand sich an der Stelle des heutigen Sternplatzes eine baumbestandene Wiese, auf der Tiere weideten und Wäsche getrocknet wurde. Die Fläche gehörte zum 1315 ersterwähnten und 1550 zu Dresden eingemeindeten Dorf Poppitz, durch das bis in die 1870er Jahre der Weißeritzmühlgraben verlief.
Von 1712 bis 1867 diente der südöstliche Platzteil als zweiter Friedhof der Annenkirche. Westlich des Friedhofs entstand 1874 eine gartenkünstlerisch gestaltete Anlage mit dem Namen „Sternplatz“. Seinen Namen erhielt der Platz nach dem Gasthof „Zum goldenen Stern“, der von 1675 bis 1863 auf der Nordwestseite der Annenstraße gestanden hatte. 1912/13 überbaute die Ortskrankenkasse (heute AOK) eine Hälfte des ehemaligen Friedhofs mit ihrem Verwaltungsgebäude im Reformstil. Die andere Hälfte wurde 1927 mit Spielplatz und Brunnen gestaltet.   Im Zweiten Weltkrieg wurden der Platz und seine Umgebung total zerstört, das AOK-Gebäude überstand beschädigt. Bis 1966 entstand im Stil der Nachkriegsmoderne eine Ladenzeile mit Klubgaststätte und dem Kabarett „Die Herkuleskeule“.


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