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Stararchitekt Peter Kulka ist tot

Dresden. Der Schöpfer des gläsernen Landtags verstirbt in seiner Heimatstadt Dresden.
Am Rande der Debatte um den neuen Anbau am Sächsischen Landtag entstand dieses Bild.

Am Rande der Debatte um den neuen Anbau am Sächsischen Landtag entstand dieses Bild.

Bild: Branczeisz

Peter Kulka ist tot. Der 86-jährige Stararchitekt ist am Montag in seiner Heimatstadt Dresden verstorben. Zu Kulkas bekanntesten Bauwerken gehören u.a. der der gläserne Riegel des Sächsischen Landtages mit der großzügigen Treppenanlage am Elbufer in Dresden, der brandenburgische Landtag in Potsdam und die Dachkonstruktion, die einen der Höfe im Residenzhof in Dresden überspannt.

Gerade hier in Dresden spielte sich zuletzt auch eine der großen Architektur-Debatten ab. Peter Kulka stellte seinen Entwurf für einen weiteren Anbau am sächischen Landtag vor -  Pläne, die nicht gänzlich unwidersprochen blieben. „Bis Freitag war er noch mit im Büro“, sagte seine Tochter der dpa. Er sei bis zuletzt mit der Sanierung und Erweiterung des sächsischen Landtags beschäftigt gewesen, der vor 30 Jahren nach seinen Plänen umgebaut und erweitert worden war. Der Neubau wurde von 1991 bis 1993 nach Entwürfen des Architekten Peter Kulka gebaut.

Kulka studierte nach einer Maurerlehre Architektur in Berlin-Weißensee bei Selman Selmanagic und war anschließend Mitarbeiter von Hermann Henselmann in Ost-Berlin. Nach seiner Flucht aus der DDR war er von 1965 bis 1968 Mitarbeiter von Hans Scharoun in West-Berlin. Als selbstständiger Architekt hatte er in der Partnerschaft Herzog, Köpke, Kulka, Töpper und Siepmann einen ersten großen Erfolg mit dem Entwurf für die Universität in Bielefeld. 1979 gründete er sein eigenes Büro in Köln, dem 1991 eine Niederlassung in Dresden folgte. Während der Corona-Pandemie 2021 war er nach Dresden zurückgezogen. Schon seit Jahren engagierte er sich für den Erhalt von Zeugnissen der Ost-Moderne und historischer Bauten.


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