

Was gehört in Dresden zu einem richtigen Zoobesuch? Genau: Ein Abstecher beim Zookasper. Mehrmals in der Woche sowie an den Wochenendtagen fragt der kleine verschmitzte Kerl mit den Schlenkerbeinen und der roten Mütze »Hallo Kinder – seid ihr alle da?« Und jedesmal schallt ihm ein lautes und vielstimmiges »Jaaaa« entgegen. Das Beste daran: Nicht nur die Dreikäsehochs von Heute lieben ihren Zookasper – auch deren Eltern und Großeltern haben größtenteils schon auf den Bänken vor dem bunt gestrichenen Häuschen gesessen und Kasper, Gretel, Krokidil, dem Polizisten und anderen Protagonisten zugejubelt. Erster Auftritt: 1931, Nachfolger ab 1991 Als Begründer des heutigen Zookaspers gilt der in Dresden geborene Egon Gäble, er war 1931 er erste Puppenspieler im Zoo. Nach seinem Tod 1967 konnte lange Zeit kein Nachfolger für diese lieb gewordene Tradition gefunden werden. Erst 70 Jahre später, am 1. Juli 1991, übernahm der aus Zwickau stammende Stefan Flinner die verwaiste Kasperbühne. Er ist mittlerweile 72 Jahre alt und könnte sich längst zur Ruhe setzen. Doch seine Figuren lassen ihn einfach nicht los. Die meisten von ihnen hat er übrigens selbst hergestellt, nur manchmal holte er sich Hilfe von einer professionellen Puppenkünstlerin. Und auch viele der über 50 Stücke, die Flinner mittlerweile im Repertoire hat, stammen aus seiner Feder. Rund zwei Millionen Kinder hat er damit in den vergangenen 30 Jahren übrigens schon beglückt.