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Carola Pönisch

Lotteriegeld für Bleiglasfenster

Die kleine Kirche in Leubnitz-Neuostra ist nicht nur ziemlich alt, sie hat bautechnisch auch ziemlich große Problem, denn sie steht im wahrsten Sinne des Wortes auf brüchigem, wacklichen Boden.
Foto: Dirk Böhme

Foto: Dirk Böhme

Die evangelische Kirche in Leubnitz-Neuostra ist die zweitälteste im Dresdner Stadtgebiet. Erstmals erwähnt wird sie 1233, aber schon 1170 wird der jetzige Kirchturm benannt. Er diente wahrscheinlich als Wehr- und Schutzturm, seine Mauern sind 1,40 Meter dick. In den vergangenen Jahren erhielt das Gotteshaus eine Temperierungsanlage (2005) und einen neuen Dachstuhl samt Dacheindeckung (2009). Jetzt kann sich die Kirchgemeinde über 15.000 Euro für die Restaurierung der Bleiverglasung im Chor der Kirche freuen. Das Geld kommt von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz und Erträgen der Lotterie GlücksSpirale. Allerdings ist das Kirchgebäude ziemlich gefährdet. Es steht nämlich auf einem Boden, der bei Niederschlag aufquillt und bei Trockenheit austrocknet und schrumpft. Das führte vor allem in den trockenen Jahren 2018/19 zu armdicken Rissen im Mauerwerk. Erste Notsicherungen mittels Mikrobohrpfählen begannen 2020. Verwaltungsleiter Jens Oehme zieht eine erste Bilanz: "Die Notsicherungsmaßnahmen aufgrund der Bewegungen des Baugrundes konnten in einem 1. Bauabschnitt abgeschlossen werden. Hierbei wurden verschiedene Verankerungen, Kleinbohpfähle und Abstützungen eingesetzt bzw. verbaut. Weiterhin wurden im 2. Bauabschnitt der Baugrund neu ertüchtigt, Vernadelungen in Bögen eingebaut, Risse verpresst sowie Naturstein-, Putz-, Maler- und Fußbodenarbeiten durchgeführt. Dieser Bauabschnitt neigt sich dem Ende. Alle Maßnahmen wurden eng mit dem Landesamt für Denkmalpflege abgestimmt. Die Gesamtkosten beider Bauabschnitte belaufen sich auf rund 1.185.000 €. Die Maßnahmen wurden durch den Bund, den Freistaat Sachsen und die Landeshauptstadt umfangreich gefördert. Ebenso haben sich mehrere Stiftungen und Vereine an den Finanzierungskosten beteiligt. Ein außergewöhnlich hoher Anteil konnte durch Privat- Spenden von Personen und Firmen bereit gestellt werden. Derzeit laufen die Planungen für einen 3. Bauabschnitt, wo restliche statische Sicherungen am Kirchturm, aber vor allem der Innenraum restauriert werden soll, da dieser durch die Baumaßnahmen arg in Mitleidenschaft gezogen wurde. Die kostbare Deckenbemalung soll hierbei denkmalgerecht wiederhergestellt werden. Ebenso zwingend notwendig wird eine Generalsanierung der Jehmlich- Orgel sein. Während dieser Arbeiten soll die Kirche zumindest eingeschränkt wieder für die Gemeinde nutzbar sein. Auch hier sind wir wieder auf öffentliche Fördermittel sowie Spenden angewiesen. Wenn alles klappt, könnten alle Arbeiten Ende 2022 abgeschlossen sein." Hier gehts zum Bautagebuch


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