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Das erste Carbonbeton-Haus der Welt entsteht hier

Carbonbeton und organische Solarzellen Made in Dresden sind die Bautrends der Zukunft. Auf der diesjährigen ExpoReal präsentierte sich Dresden als interessanter Standort für nationale und internationale Immobilieninvestoren.

Dresden gehört zu den deutschen Top-Standorten für Immobilien, mit stabilen jährlichen Wachstumsraten.  Der Bedarf an neuen Wohnungen liegt aktuell jährlich bei 2.500. Neue Technologien Anders als in vielen anderen Metropolen wird hier aber nicht nur gebaut, sondern auch kräftig auf dem Gebiet Bautechnologien geforscht.  Dresden gilt als einer der weltweit führenden Standorte und Forschungszentrum für neue Bautechnologien. Eine davon heißt Carbonbeton. Bundespräsidenten Über 145 Partner aus Wirtschaft, Wissenschaft und Verbänden forschen an dem neuen Baustoff als Ersatz für den korrossionsanfälligen Stahlbeton. Ihnen ist es gelungen, eine korrosionsbeständige und ressourcensparende Alternative zum herkömmlichen Stahlbeton zu entwickeln. Mit dem Verbundmaterial Carbonbeton – einer Kombination aus Spezialbeton und Carbonfasern – wollen sie die Baubranche in eine neue Ära führen. Aktuell planen die Dresdner Wissenschaftler, an der TU Dresden ein ganzes Haus aus Carbonbeton zu bauen.  „Das sogenannte C-Cube soll die Eigenschaften von Carbonbeton veranschaulichen und ein Musterbeispiel für filigranes, leichtes und schlankes Bauen sein“, so Manfred Curbach, Direktor des Institutes für Massivbau und Vorstandvorsitzender des größten Bauforschungsprojektes Deutschlands C³ – Carbon Concrete Composite.   
Starke Fasern Carbonbeton besteht aus rund 50.000 einzelnen Fasern, die deutlich dünner sind als ein menschliches Haar. Sie werden zu einem Garn zusammengefasst und in einem Verfahren zu einer Gitterstruktur verarbeitet und beschichtet. Im Vergleich zum Stahl ist Carbon viermal leichter und fünf- bis sechsmal tragfähiger.
Da Carbon nicht rostet, ist eine zusätzliche Schutzschicht (wie bei Stahl-Beton) nicht notwendig. Das spart Beton, der nach Wasser der am meisten verbrauchte Stoff weltweit ist. Erste Bauwerke mit Carbonbeton beweisen dessen revolutionäre Eigenschaften bereits, so zum Beispiel Fuß- und Radwegüberführungen in Albstadt und Kempten, die Pavillons in Kahla und Aachen, das sanierte Tonnengewölbe des Finanzamtes in Zwickau sowie die instandgesetzte Eisenbahnbrücke in Naila.
Starke Fassaden Fassaden, die Energie erzeugen - auch das ist keine Zukunftsmusik mehr. Der Technologieführer für gebäudeintegrierte Photovoltaik, die Firma Heliatek  aus Dresden, will mit ihrer Technologie ganze Hochhäuser in Amerika, Europa und Asien mit energieerzeugender Solarfolie ausrüsten. Aktuell investiert das Unternehmen weitere 80 Millionen Euro in eine neue Fertigung für organische Solarfolien für gebäudeintegrierte Photovoltaik. Die Solarfolien fangen das Licht auf und wandeln es wie herkömmliche Solarzellen in elektrische Energie um. Das Dresdner Unternehmen hält mit 13,2 Prozent den Weltrekord in der Effizienz organischer Solarzellen.
Starke Solarfolien Neben der Ausrüstung von Wolkenkratzern plant Heliatek auch die Ausrüstung von Flughäfen, Hallen sowie anderen großen Gebäuden. Außerdem ist die Nutzung organischer Solarfolien bei Auto möglich: Sowohl Autoscheiben als auch die Flächen von Lkw-Anhängern lassen sich für die Stromerzeugung zur Nutzung elektronischer Geräte und Sensoren nutzen, die Batterie zu belasten. Mit dem Automobilzulieferer Webasto wird derzeit bereits der Prototyp eines solar-aktiven Autodach-Systems entwickelt.                                (C. Pönisch)


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