

In der »Theaternative C« werden Erinnerungen ans »Schauorchester Ungelenk« wach. Es ist schon lange her, aber so recht vergessen kann und will man die Komödianten des »Schauorchester Ungelenk« nicht. Vor 25 Jahren, als die Begriffe »Comedy« und »Comedian« hierzulande kaum bekannt waren, haben die anfangs acht Musikanten eine neue Nische im deutschen Sprachgebrauch geläufig gemacht. Zu dieser Zeit traf noch am ehesten der Begriff »Musikclownerie« auf Ungelenk zu. Der damalige musikalische Leiter Michael Seidel, der stets ein Modell eines kleinen Vögelchens an seinem Brillengestell postiert hatte, erinnert sich gern an die Auftritte in Cottbus, zum Beispiel an das Top-Ereignis der Band: »Wir waren 1988 im von Heinz Quermann präsentierten »Kessel Buntes«, der Top-Unterhaltungssendung des DDR-Fernsehens zu Gast. Das waren damals die ganz hohen Weihen der Unterhaltungskunst. Immerhin bekamen wir diese Einladung schon zwei Jahre nach unserer Gründung!« Manager der humorigen Band war seinerzeit Eberhard Henn. Zur Erinnerung sei erwähnt, dass dies der Mann mit dem weißen Hut des in Cottbus beheimateten Pop-Trios G.E.S. war.
Aber auch etwas anders verbindet Seidel mit der Stadt Cottbus. Wird doch alljährlich zur Karnevalszeit aus der demnächst ihren 50. Geburtstag feiernden Stadthalle die Show »Hier steppt der Adler« produziert, bei der Michael Seidel seit Jahren als Musikredakteur arbeitet.
Nach einigen anderen Projekten hat sich Seidel mit dem damaligen »Kleenen von Ungelenk« zusammengetan, um nun zwar ohne Vogel auf der Brille, aber mit viel Spaß im Gepäck die Gäste zu unterhalten. Seit zwei Jahren stehen die zwei gemeinsam auf großen und kleinen Bühnen und singen die schönsten Trink-, Liebes- und Volkslieder.
»Vom Schneegebirge bis nach Dijon, vom Ungarischen Wein bis zur Soljanka, von Rosamunde bis Boris aus der Taiga - für jeden und alles gibt es ein Lied«, so stellen sie sich auf ihrer Internetseite vor.
Als nächsten Ankerplatz der »Kreuzfahrt der guten Laune«, wie sie ihr Programm nennen, ist am 13. Juli Cottbus. Dann sind sie ab 18 Uhr in der Kleinen Komödie Cottbus Theaternative C zu erleben. Man darf gespannt sein, doch der Wiedererkennungswert der Stimmungskanonen ist garantiert.