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Paracycling-Weltmeister will zu den Paralympics nach Paris

Region. Unter jenen acht Herren, die bei der diesjährigen Sportgala der Deutsche Olympische Gesellschaft und des Stadtsportbundes Cottbus als »Sportler des Jahres« ausgezeichnet wurden, gehörte auch Maximilian Jäger.

Maximilian Jäger.

Maximilian Jäger.

Bild: Georg Zielonkowski

Der 24-jährige, der in Cottbus täglich beim Brandenburgische Präventions- und Rehabilitationssportverein trainiert, startet mit seinem Paracycling-Dreirad in der Schadensklasse T2. Sein Handicap trägt der in Bad Kissingen geborene schon sein ganzes Leben mit sich, ist er doch nach einem vorgeburtlichen Schlaganfall einseitig gelähmt. »Ich habe mich schon immer mit meinem Handicap abgefunden und immer angestrebt, meinen Möglichkeiten entsprechend Sport zu treiben. Wie man sieht, war diese Einstellung total richtig, wäre ich sonst im letzten Jahr Weltmeister geworden?«, erzählt er mit der ihm eigenen Selbstverständlichkeit. Dabei ist die Paracycling-Welt für ihn schon das zweite sportliche Feld, war er doch bis zu seinem 18. Lebensjahr daheim in Unterfranken ein begeisterter alpiner Skifahrer. Bis der Bayrische Landestrainer seine auch anderen sportlichen Talente erkannte und ihm empfahl, sich doch in Cottbus beim BPRSV vorzustellen. Hier wurde sein Talent erkannt und da Maximilian sich gern auch in einer anderen Sportart beweisen wollte, er sich auch nicht vom anfänglichen Heimweh bremsen ließ, trainiert er seit jeher mindestens fünf Mal in jeder Woche. Erfolge stellten sich schon bald ein, wie der Blick in seine inzwischen komfortable internationale Ergebnisliste beweist. Bei seinem ersten WM-Start 2019 fuhr er beim Zeitfahren und dem Straßenrennen zum Vizeweltmeistertitel. WM-Silber und Bronze folgten 2022, bevor für Maximilian Jäger im Vorjahr die ganz große Stunde schlug. Als der Tross der Parasportler im schottischen Glasgow bei der Straßen-WM startete, war der Cottbuser beim 10,6-Kilometer langen Zeitfahren mit einem Vorsprung von sechs Sekunden der schnellste und verwies damit seine Konkurrenten aus Belgien und Großbritannien auf die Plätze. Beim Straßenrennen, bei dem die Pedaleure eine Strecke von 31,2 km zurückzulegen hatten, kam Jäger hinter den Vertretern aus den USA und Belgiern als Dritter ins Ziel. »Alle bereiten ich ja in diesem Jahr auf die Paralympischen Spiele vor denn alle wollen dorthin, ich natürlich auch. Obwohl die Qualifikationsnormen in Deutschland brutal hoch liegen, hoffe ich doch, dass ich als amtierender Weltmeister nicht chancenlos bin, Paris zu erreichen. Gemeinsam mit meinem Trainer Frederik Hähnel werde ich alles dafür tun. Dieses einmalige Erlebnis will ich einfach erleben, natürlich nicht als Zuschauer, sondern als Aktiver«, schaute der sich derzeit im Freiwilligen Sozialen Jahr befindet, bevor er sich dem Studium der allgemeinen Sportwissenschaften zuwenden wird.


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