

Besonders dann, wenn unser Museumsleiter René Stiller ein ums andere Mal an die Vorreiter des heutigen FC Energie Cottbus erinnert hat. Als sich die Steckbriefe der Spieler aus der inzwischen 57-jährigen Geschichte allmählich komplettierten, auch die Listen der Historie unserer zweiten und den Mannschaften und des Nachwuchses sowie der Fußballerinnen füllten, weitete sich Stillers Blick in die Fußball-Historie der Stadt. Wie beispielsweise auf die von Vorwärts Cottbus, wo Stilleres Spürsinn nach den damaligen Kickern oder den Hinterbliebenen immer für eine große Herausforderung sorgte. Und immer wieder kamen ihm dabei Fundstücke aus längst vergangenen Zeiten in die Hände. Oft half auch »Kommissar Zufall«, wie scherzhaft überraschende Funde bezeichnet werden.
So auch dieser Tage, als sich die Hinterbliebenen des früheren Fußball-Reporters Jürgen Trogisch bei mir gemeldet hatten, da sie um mein ähnliches Hobby wussten. Meinten sie doch, dass die literarischen Hinterlassenschaften meines jahrelangen Reporterfreundes bei mir wohl gut aufgehoben sein würden.
Beim Betrachten seines umfassenden (natürlich handgeschriebenen) Archivs und vieler historischer Fußball-Zeitungen sind mir sofort ungeahnte Schätze in die Finger geraten, die wohl bei keinem besseren als René Stiller aufgehoben sein würden.
Der mir nach seinem Betrachten dieser »Schätze«, wie er sagte, sehr dankbar war, dass ich ihn in die Besichtigung der Fußball-Reliquien einbezogen habe. Interessant und wichtig zugleich waren für ihn auch die Fundstücke aus der Vorkriegszeit, so wurde die »Fußball-Woche Nr. 1 vom 24. September 1923« entdeckt. Auch die Mitgliedsausweise des Jürgen T, der nach seinem Eintritt am 1.4.1948 in die Sportgemeinschaft Cottbus/Ost jahrelang das Tor dieses Vereins gehütet hatte, um im Juni 1953 zur BSG Rotation Cottbus zu wechseln. All das zu entsorgen, wäre frevelhaft gewesen.