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Faden, Zeichen und Lichtpause

Seit Monaten haben sie wegen Corona bereits in den alten Gemäuern des Cottbuser Dieselkraftwerks „geschmort“. Jetzt warten drei ganz besondere Ausstellungen darauf, endlich von den Besuchern auch persönlich in Augenschein genommen zu werden, teilt das Brandenburgische Landesmuseum für moderne Kunst mit.

Dabei handelt es sich um die Gruppenausstellung „Stich für Stich. Faden um Faden – Textile Bild/Räume“, Gil Schlesingers Einzelausstellung „Der Aufstand der Zeichen“ und den Bildzyklus „Lichtpause“ von Nino Paula Bulling. Die Präsentationen können jeweils Dienstag bis Sonntag von 12 bis 18 Uhr am Cottbuser Amtsteich bewundert werden. Bereits zu Pfingsten hatten Musiker*innen des Philharmonischen Orchesters des Staatstheaters Cottbus die ersten Besucher mit musikalischen Überraschungen auf die lang ersehnte Wiedereröffnung des Landesmuseums am Amtsteich und die drei Ausstellungen eingestimmt. Die Gruppenausstellung „Stich für Stich. Faden um Faden“ widmet sich im Maschinenhaus dem textilen Wandbild, das in der bildenden Kunst eine lange Geschichte aufweist. Thema der Schau ist der Dialog zwischen zeitgenössischen, textilen Positionen und dem raumbildenden und raumverändernden Potenzial dieser speziellen Kunstform. In den unteren Räumen des Schalthauses werden bei Gil Schlesingers Einzelausstellung „Der Aufstand der Zeichen“ die Werke besonders in den Mittelpunkt gerückt, die bis heute für die Tradition der ungegenständlichen Malerei in Ostdeutschland stehen. Mit seiner „intuitiven Abstraktion“ bedient der 1931 in Usti nad Labem geborene Grafiker und Maler einen Stil, der vielfach auf organisch wirkenden Formen und Zeichen basiert, so das Cottbuser Landesmuseum. Eine Etage höher im Schalthaus des Dieselkraftwerkes werden erstmals die 38 originalen Farbstiftzeichnungen aus der Graphic Novel „Lichtpause“ von Nino Paula Bulling komplett gezeigt. Die Künstlerin ließ sich für die Geschichte bei einem Aufenthalt in Algier zwischen September 2016 und April 2017 inspirieren. Die 1986 in Berlin geborene Zeichnerin und Illustratorin veröffentlichte zu ihrem grafischen Gedicht an einen Brieffreund insgesamt 38 kleinformatige Handzeichnungen in ihrem Buch „Lichtpause“. 13 ausgewählte Motive der Bildererzählung hatte das Cottbuser Museum im März 2021 bei einer besonderen Corona-Aktion als großformatige Unikatplakate drucken lassen und als „Vorgeschmack“ auf die Bulling-Ausstellung in Schaufenstern der Innenstadt ausgestellt. Während die Ausstellungen „Lichtpause“ und „Aufstand der Zeichen“ jeweils bis zum 29. August zu sehen sind, wird die Ausstellung „Stich für Stich. Faden um Faden“ bis zum 5. September am Cottbuser Amtsteich gezeigt.(kay) Drei Ausstellungen im Brandenburgischen Landesmuseum für moderne Kunst/Dieselkraftwerk Cottbus, Uferstraße/Am Amtsteich 15, jeweils Dienstag-Sonntag, 12 bis 18 Uhr. Eintritt sechs Euro, ermäßigt drei Euro


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