

»Die Lausitz. Krasse Gegend« – unter diesem Motto wirbt das Land ab Januar für die erfolgreiche Strukturentwicklung in der brandenburgischen Lausitz, teilt die Staatskanzlei Brandenburg mit. Ministerpräsident Dietmar Woidke stellte jetzt in der Potsdamer Staatskanzlei offiziell die neue Image- und Standortmarketing-Kampagne vor, für die die Berliner Agentur ressourcenmangel in Kooperation mit dem Spremberger Partner Chairlines Medienagentur verantwortlich zeichnet, heißt es. Neben Anzeigenschaltungen seien vor allem Social Media- und Dialogaktionen sowie ein Film geplant. Gut zwei Jahre nach Inkrafttreten des »Strukturstärkungsgesetzes Kohleregionen« habe Woidke zugleich eine positive Bilanz der Strukturentwicklung in der brandenburgischen Lausitz gezogen.
Insgesamt würden der brandenburgischen Lausitz gut zehn Milliarden Euro für die Strukturentwicklung vom Bund zur Verfügung stehen. Über den Arm 1 (Landesprojekte) wurden bereits 1,3 Milliarden Euro und über den Arm 2 (Bundesprojekte) 6,6 Milliarden Euro gebunden, heißt es.
Woidke: »Wir haben in Berlin im Jahr 2019 um die Milliarden für den Strukturwandel hart gekämpft. Wie man in der Lausitz immer besser erkennt: Es hat sich gelohnt. Was sich in der Lausitz in den vergangenen beiden Jahren getan hat, ist im besten Sinne des Wortes krass. Im Zusammenwirken mit dem Bund und in Abstimmung mit Kommunen und Institutionen sind zahlreiche Vorhaben, teilweise mit einem umfangreichen Beteiligungs- und Werkstattprozess, auf den Weg gebracht worden. Wir sorgen dafür, dass die Lausitz weiter Energie- und Industrieregion bleibt, den Menschen Arbeit und Heimat gibt - auch wenn wir uns bis spätestens 2038 aus der Braunkohle verabschieden werden. Wir bringen Wachstum, Wohlstand, Klimaschutz und Sicherheit zusammen. Die Fakten sprechen für sich.«
Mit dem so genannten Arm 1 würden über Landesprojekte aus der Bundesförderung mehr als 3,6 Milliarden Euro umgesetzt werden. Dabei seien über den Werkstattprozess in zwei Jahren 61 Projekte mit einem Gesamtvolumen von 1,5 Milliarden Euro auf den Weg gebracht worden. Dazu würden Projekte aus den Bereichen Wirtschaft und Bildung ebenso wie Kultur und Freizeit gehören.
Heiko Jahn, Geschäftsführer der Wirtschaftsregion Lausitz GmbH (WRL), erläuterte das Vorgehen der Wirtschaftsförderung und die breite Beteiligung: »Der Bottom-up-Prozess bietet den Vorteil, dass das Wissen und die Erfahrung der regional verwurzelten Akteurinnen und Akteure genutzt werden. Offenheit und Transparenz des Verfahrens sind die Erfolgsgaranten. Die Akzeptanz des Werkstattprozesses beruht darauf, dass jedes Projekt von den Werkstätten auf seine Förderwürdigkeit für die Lausitz geprüft und bewertet wird, also auch alle Projekte der Landesregierung. Die Zusammenarbeit zwischen der Landesregierung und der Region sowie die Transparenz des Verfahrens sind die Erfolgsgaranten des Prozesses.«
In den Werkstätten bringen über 80 Institutionen und Netzwerke ihren Sachverstand ein, um Projekte zu qualifizieren und auch zu initiieren, die den Wandel der Lausitz von einer fossilen zu einer nachhaltigen Energieregion unterstützen, heißt es. Die Werkstätten würden von ehrenamtlichen Sprechern geleitet werden.
Über den so genannten Arm 2 schiebe der Bund in eigener Regie weitere Projekte für die Lausitz an. Dazu würden bis 2038 mehr als 6,7 Milliarden Euro bereit stehen. Prominenteste Beispiele seien das künftig modernste ICE-Instandhaltungswerk der Deutschen Bahn mit 1.200 Industriearbeitsplätzen, das Innovationszentrum Universitätsmedizin Cottbus (IUC) oder der Lausitz Science Park (LSP).
Woidke sehe in dem Erfolg des bislang Angeschobenen auch den eigentlichen Grund für die Imagekampagne: »Wir wollen den Strukturwandel sichtbar machen. Es werden so viele neue, innovative Arbeitsplätze in zukunftsträchtigen Feldern entstehen, dass wir dazu auch hochmotivierte Fachkräfte benötigen. Deshalb bewerben wir die Lausitz als lebenswerte Region, in die es lohnt, privat und beruflich zu investieren.«
Die Image- und Standortmarketing-Kampagne basiere auf Befragungen von Menschen in der Region. Neben Anzeigenschaltungen seien vor allem Social Media- und Dialogmaßnahmen geplant. Als erste offizielle Aktion finde am 13. Januar eine Auftaktveranstaltung mit Ministerpräsident Woidke sowie Gästen aus Wissenschaft, Wirtschaft und Zivilgesellschaft im Cottbuser Bahnwerk statt. Herzstück der Kampagne sei im Frühjahr und Sommer 2023 eine Informationstour mit Dialog- und Beratungsmöglichkeiten durch das Lausitzer Revier.
Daneben werde es im Frühjahr eine eigene Website www.krasse-lausitz.de geben, die als digitaler Hub zur Sammlung der zahlreichen Angebote und Akteure in der Region dienen soll. Geplant seien auch (über)regionale Anzeigenschaltungen und ein Kampagnenfilm. Auftraggeber der Kampagne sei die WRL, an der das Land mehrheitlich beteiligt sei. Für die Kampagne seien bei der WRL für die vier Jahre insgesamt 1,9 Millionen Euro eingestellt.
Christoph Biggeleben, Chief Creative Officer der verantwortlichen Agentur Ressourcenmangel, sagte: »Keine andere Region in Deutschland wandelt sich so schnell wie die Lausitz. Das Besondere: Hier wandeln die Menschen Skepsis in Mut um, gemeinsam etwas zu schaffen. Es ist klar, dass es dabei auch Verunsicherungen gibt, dem jeden Wandel innewohnen kann. Viele setzen dem Tempo der Veränderungen aber bereits Zuversicht und den nötigen Pragmatismus entgegen. So wird die Lausitz zum Schaufenster der Erneuerbaren und der Wirtschaft von morgen. Krasse Gegend!«