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Derbyzeit: Das Salz in der Handball-Suppe

Die niedere Handball-Lausitz steht Kopf an diesem Samstag. Fern jeder ästhetischen Spielbetrachtung, kämpfen der LHC Cottbus und die TSG Lübbenau um das Vorrecht des Derbysiegers, um die größere Klappe und gegen die Schmach, bis zum Rückspiel in Lübbenau, das gegnerische Freudenfeuer vor der eigenen Stadtmauer ertragen zu müssen.
Bereit für das Derby: Der LHC Cottbus empfängt am Samstag in der Oberliga Ostsee-Spree die TSG Lübbenau. Ab 19 Uhr erwartet die Handballfans in der Lausitzarena ein heißer Tanz. Foto: jho

Bereit für das Derby: Der LHC Cottbus empfängt am Samstag in der Oberliga Ostsee-Spree die TSG Lübbenau. Ab 19 Uhr erwartet die Handballfans in der Lausitzarena ein heißer Tanz. Foto: jho

Wenn viele hundert Lausitzer – ob in blau-gelber oder rot-weißer Kriegsbemalung – am Samstagabend die Lausitzarena bevölkern, dann ist das aber längst mehr, als der ewige Streit, wer denn nun den Faustkeil erfunden hat – im Reich der Punktesammler- und Jäger! Es ist die Liebeserklärung von rund 2.000 Lausitzern an eine finanziell unterbemittelte, medial unterbewertete und archaisch ehrlich gekämpfte Sportart. Die einzige in der Lausitz im Übrigen, die ein echtes Derby zu bieten hat.
Von der großen Vergangenheit, einem Bundesligisten in Cottbus und zahlreichen Oberligateams im Umkreis, ist der Lausitzer-Handball derzeit Lichtjahre entfernt. Doch wenn die Lausitzer-Jungs zum Bestenvergleich antreten, dann ist die Halle voll, hüben wie drüben. In der vergangenen Saison  besiegte die TSG den LHC in der Lausitzarena – eine Niederlage, die das Cottbuser Team im Mark erschüttern sollte. Der fast sichere Aufstieg in die 3. Liga wurde in einem dramatischen Saisonendspurt versspielt. Die TSG ihrerseits rettete sich mit einer Reihe von kaum für möglich gehaltenen Sensationssiegen und entging so dem fast sicheren Abstieg in die Brandenburgliga.
Einige Monate später hat sich die Lage erneut dramatisch zugespitzt. Im Spreewald steht das Wasser Oberkante-Unterlippe. Kein Wunder angesichts von zehn Niederlagen aus den ersten zehn Spielen. Erneut kommt es ausgerechnet in dieser Situation zum Derby LHC gegen TSG. Der LHC seines Zeichens darf sich im Bemühen um die Tabellenspitze eigentlich keinen Ausrutscher erlauben. Wer auch immer dieses Spiel also gewinnt, es wird nicht ohne Nebengeräusche abgehen. Es lohnt sich dabei zu sein. Anpfiff ist am Samstagabend um 19 Uhr in der Lausitzarena.


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