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Cottbuser Kreativszene schreibt Song

»Leere Straßen, kalte Winde und das Leben klinisch tot, keine Bars mehr, kein Gesindel und die Läden schreiben rot«, heißt es in dem neuen Song »Die Wüste lebt« der erst vor kurzem gegründeten »Club Kommission Cottbus«.

Der »Corona-Song mit Infektionspotential«, wie es aus der kulturellen Kreativszene der Stadt hieß, ist ein gemeinschaftlich geschriebenes und produziertes Lied für alle Musik- und Tanzbegeisterten. Über zwei Dutzend Musikerinnen und Musiker, Texter und Akteure aus dem Cottbuser Nachtleben waren an den Aufnehmen beteiligt. »Die Ohrwurmmelodie soll schnell zu Kopf steigen, noch ansteckender als Covid 19 sein und mit der gefühlvollen Instrumentalisierung die Herzen im Sturm erswingen«, so ein Sprecher der Clubszene. Im Text greift das knapp vier Minuten lange Lied in besonderer Weise die aktuellen Themen auf, die jetzt viele Menschen bewegen, so auch die Cottbuser Veranstalter. »Mit dem Song beweist die Kulturszene in unserer Stadt, dass sie lebendig und kreativ ist«, erklärte Philipp Gärtner von der »Clubkommission Cottbus«. Er betreibt unter anderen das Open Air-Cafe‘ »Prima Wetter«, die Bar »Seitensprung« und das »Skandale« am Großenhainer Bahnhof in Cottbus. Unter seiner federführenden Ägide kam jetzt ein ungewöhnlicher Zusammenschluss aller bedeutenden Clubs, Bars und Kulturschaffenden der Stadt zustande. Zu ihnen gehören unter anderen der »Faule August« mit der Lesebühne Cottbus, das »Muggefug« nahe der BTU und die Diskothek »Bebel«, das Tanz- und Nachtlokal »Chekov«, die »Essco- und »Unbelehr-Bar«, der Tanz- und Nachtclub »Seitensprung« sowie das »Skandale«, die »Marie 23«, die »Galerie Fango« und die neue Freiluftbar »Prima Wetter«. »Wir haben uns entschlossen, gemeinsam durch die Corona-Zeit zu gehen und nicht im Wettbewerb«, sagte Philipp Gärtner. In uneigennütziger Weise werde gegenwärtig Geld bei einer großen Crowdfunding-Aktion für die Cottbuser Clubszene gesammelt, die bis auf weiteres alle Lokalitäten schließen musste. Bisher sind bereits über 14.000 Euro zusammen gekommen. Etwa 50.000 Euro sollen es noch werden. Jeder Spender erhält übrigens gratis den neuen Song. Der enge Schulterschluss und die Zusammenarbeit sollen auch nach Corona bestehen bleiben, beteuerten alle Club Kommissionsmitglieder. Wie heißt es doch so schön in dem erfolgsversprechendem Lied: »In der Wüste unserer Szene fängst schon gleich zu regnen an, eine Dürre ist noch lange nicht das Aus!« INFO: Song sehen und hören unter: www.startnext.com/rette-die-cottbuser-Subkultur (Text: Kayser)


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